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Leitlinie

Neues und Bewährtes bei  Migräne

Kürzlich ist die Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« aktualisiert worden. Erstmals werden zwei Vertreter der neuen Wirkstoffgruppe Gepante als Triptan-Alternative aufgeführt. Zudem gibt es neue Evidenz für einige nicht medikamentöse Maßnahmen. 
Carolin Kühnast
24.09.2025  07:00 Uhr

Migränekopfschmerzen treten typischerweise attackenartig auf, sind pulsierend oder pochend und betreffen in zwei Drittel der Fälle ausschließlich eine Kopfhälfte. Während einer Episode kann die Intensität des Schmerzes schwanken. Zudem leiden die Betroffenen häufig unter Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder einer Aura, die sich in neurologisch bedingte Seh-, Sprach-, Bewegungs- und Sensibilitätsstörungen äußern.

Wie eine Migräneattacke im Detail entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Eine wichtige Rolle spielen der Neurotransmitter Serotonin sowie das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), die durch gesteigerte Expression eine Vasodilatation der Blutgefäße in der äußeren Hirnhautschicht hervorrufen. Das führt zu einer kurzfristigen Einschränkung der Gehirnaktivität, die im Zusammenspiel mit Entzündungsmediatoren den typischen Migränekopfschmerz auslöst. Die Beteiligung des zentralen Nervensystems ist insbesondere für die neurologischen und gastrointestinalen Symptome verantwortlich.

Wie ein Migränekopfschmerz am besten behandelt wird, wurde nun in der aktualisierten S1-Leitlinie »Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne« von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) neu bewertet. Zudem hat die Deutsche Hirnstiftung erstmals eine patientenverständliche Version der Leitlinie erstellt, um Betroffene über Therapiestandards zu informieren.

Triptane sind in der Akuttherapie Mittel der Wahl

Zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren Migräneattacke werden nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt, wobei die Wirkung für Ibuprofen und Acetylsalicylsäure am besten nachgewiesen ist. Letztere hat sich bei vielen Betroffenen auch als Kombinationspräparat mit Paracetamol und Koffein bewährt. Bei der Abgabe in der Apotheke sollten schnellfreisetzende Darreichungsformen wie Brause- oder Schmelztabletten bevorzugt werden, um eine effiziente Wirksamkeit zu erzielen. Bei einer vorliegenden Kontraindikation kann auf verschreibungspflichtige Wirkstoffe wie Metamizol, Phenazon oder eine Celecoxib-Trinklösung ausgewichen werden. Bei Kindern ist Ibuprofen das Mittel der Wahl, gefolgt von Paracetamol.

Für die Behandlung akuter Migräne­attacken gelten Triptane weiterhin als Standard.  Triptane gehören zu den 5-HT1B/1D-Agonisten und wirken in den Blutgefäßen im Kopfbereich einer Vasodilatation entgegen. In der Selbstmedikation können Präparate mit Naratriptan, Rizatriptan, Almotriptan und Sumatriptan abgegeben werden, wobei das Vorliegen einer Migräne im Voraus ärztlich festgestellt werden muss.

Am wirksamsten sind Sumatriptan als subkutane Darreichungsform und Eletriptan sowie Rizatriptan als orale Behandlungsoptionen. Darüber hinaus war eine Fixkombination von Sumatriptan und Naproxen der Einzelgabe beider Medikamente überlegen. Für Kinder ab dem zwölften Lebensjahr kann ein Nasenspray mit Sumatriptan oder Zolmitriptan vom Arzt verordnet werden. Sumatriptan und Rizatriptan sind auch während der Schwangerschaft akzeptabel.

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