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Atopische Dermatitis

Neue Wirkstoffe in der Systemtherapie

Die aktualisierte Leitlinie zur atopischen Dermatitis erweitert die systemischen Behandlungsoptionen um neue Wirkstoffe. Davon profitieren besonders Patienten mit moderaten bis schweren Formen.
Nicole Schuster
19.01.2025  08:00 Uhr

Dupilumab, Lebrikizumab und Tralokinumab

Bei moderater bis schwerer atopischer Dermatitis sind subkutan zu verabreichende, monoklonale Antikörper zur Langzeittherapie indiziert (Tabelle). Sie können allein oder in Kombination mit topischen Glucocorticoiden oder Calcineurin-Inhibitoren eingesetzt werden, wobei Letztere auf Gesicht, Hals, intertriginöse Zonen und den Genitalbereich begrenzt bleiben sollten. Das Ansprechen kann man oft erst nach einigen Wochen beurteilen; die Fachinformationen geben 16 Wochen an. Vor Beginn der Behandlung wird empfohlen, die Immunisierung zu überprüfen, da Lebendimpfstoffe während der Therapie nicht verwendet werden sollten.

Der humane monoklonale IgG4-Antikörper Dupilumab (Dupixent®) ist für Kinder ab sechs Monaten und Erwachsene zugelassen. Dupilumab blockiert die Signalwege von Interleukin-4 (IL-4) und Interleukin-13 (IL-13). IL-4 und IL-13 sind zentrale Treiber von Typ-2-Entzündungen, die Krankheiten wie atopische Dermatitis, Asthma und chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen begünstigen. Erwachsene Patienten sollten Dupilumab zunächst mit einer Anfangsdosis von 600 mg (zwei subkutane Injektionen zu je 300 mg) erhalten. Anschließend wird eine Erhaltungsdosis von 300 mg alle zwei Wochen empfohlen. Für Kinder gibt es Dosiervorgaben nach Alter und Körpergewicht. Dupilumab wird allgemein gut vertragen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Konjunktivitis, Blepharitis (Entzündung im Bereich der Augenlider) und oraler Herpes (1, 5, 6).

Medikamentenklasse Wirkstoffe Wirkmechanismus Indikation
Glucocorticoide verschiedene Wirkstoffe, die je nach Schweregrad eingesetzt werden unterdrücken die Immunantwort, reduzieren Entzündungen milde bis schwere AD
Calcineurin-Inhibitoren (topisch) Pimecrolimus, Tacrolimus immunmodulierend: Hemmung der T-Lymphozytenaktivität milde bis moderate AD, auf empfindlichen Hautbereichen und als Alternative zu Glucocorticoiden
Immunsuppressiva Ciclosporin Unterdrückung des Immunsystems schwere AD
Biologika Dupilumab, Lebrikizumab, Tralokinumab Hemmung der Interleukin-4- und -13-Signalwege mittelschwere bis schwere AD
Januskinase-(JAK-)Inhibitoren Baricitinib, Upadacitinib, Abrocitinib Hemmung der JAK-Signalwege, die an der Immunantwort beteiligt sind moderate bis schwere AD
Tabelle: Bei atopischer Dermatitis (AD) zugelassene Arzneimittel im Überblick (43)

Seit gut einem Jahr ist auch Lebrikizumab (Ebglyss®) zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit mindestens 40 kg Körpergewicht zugelassen, wenn eine systemische Therapie erforderlich ist. Der monoklonale Antikörper bindet gezielt IL-13 und hemmt dessen Signalübertragung. Die empfohlene Anfangsdosis von 500 mg wird in zwei 250-mg-Injektionen in den Wochen 0 und 2 subkutan verabreicht. Anschließend wird eine Erhaltungsdosis von 250 mg alle zwei Wochen bis Woche 16 gegeben. Bei Respondern kann die Erhaltungsdosis als monatliche Injektion fortgesetzt werden. Die häufigsten Nebenwirkungen umfassen Konjunktivitis, Reaktionen an der Injektionsstelle und trockenes Auge (7, 8).

Tralokinumab (Adtralza®) ist ebenfalls ab zwölf Jahren zugelassen. Der humane monoklonale IgG4-Antikörper neutralisiert gezielt IL-13, indem er dessen Bindung an den Rezeptorkomplex IL-13Rα1/IL-4Rα verhindert. Das mindert den Effekt verschiedener Entzündungsmediatoren: Epidermisdicke und Besiedelung der Haut mit Staphylococcus aureus nehmen in der Folge ab. Auf eine Anfangsdosis von 600 mg folgt eine Erhaltungsdosis von 300 mg alle zwei Wochen. Haben die Patienten nach 16 Wochen eine (fast) erscheinungsfreie Haut, kann eine Applikation alle vier Wochen erwogen werden. Die häufigsten Nebenwirkungen in Studien waren Infektionen der oberen Atemwege, Reaktionen an der Injektionsstelle und Konjunktivitis. Okuläre Nebenwirkungen traten seltener als bei Dupilumab auf (1, 9, 10).

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