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Lysosomale Speicherkrankheiten

Neue Therapien bei Gendefekten

Bestimmte Gendefekte bei Neugeborenen waren früher gleichbedeutend mit schwerer Behinderung und frühem Tod des Kindes. Mittlerweile gibt es Therapiemöglichkeiten für einige Erbkrankheiten, bei denen nur ein Gen betroffen ist und die zu Stoffwechselfehlfunktionen im Lysosom führen – dank molekularbiologischer Diagnostik und gentechnisch erzeugter Arzneimittel.
Bettina Wick-Urban
28.03.2021  08:00 Uhr

Lysosomale Speicherkrankheiten (LSK) sind eine Gruppe von etwa 70 monogenetischen seltenen Stoffwechselerkrankungen, die durch Fehlfunktionen im Lysosom ausgelöst werden. Die Erkrankungen verlaufen chronisch progredient mit einer häufig verringerten Lebenserwartung. Die Gesamthäufigkeit aller LSK beträgt etwa 1 Kind auf 7500 bis 8000 Geburten (1, 2).

Das Lysosom wird auch »Magen der Zelle« genannt. Denn dieses Zellorganell, das in den meisten Körperzellen vorkommt, ist am Abbau von körperfremden und -eigenen Substanzen beteiligt. Proteine, Polysaccharide, Nucleinsäuren und Lipide werden mithilfe von hydrolysierenden Enzymen wie Proteasen, Nukleasen und Lipasen zerlegt. Lysosomen enthalten circa 40 bis 90 verschiedene Enzyme. Ist die Aktivität eines dieser Enzyme durch eine Mutation im kodierenden Gen deutlich herabgesetzt, kann das Enzym den Abbau eines Makromoleküls nicht mehr oder nur erheblich langsamer katalysieren. In der Folge reichern sich diese Makromoleküle zunächst in den Lysosomen an. Ab einer bestimmten Konzentration gelangen sie über die Plasmamembran unkontrolliert in die extrazelluläre Matrix und reichern sich im gesamten Organismus an (1, 2).

Die Speicherkrankheiten werden nach biochemischen Gesichtspunkten aufgrund der akkumulierten Metaboliten in drei Hauptgruppen geordnet:

  • Mukopolysaccharidosen,
  • Sphingolipidosen (Lipidosen) und
  • Mukolipidosen.

Die wichtigsten Gruppen sind die Mukopolysaccharidosen und die Sphingolipidosen.

Da die retikuloendothelialen Zellen, zum Beispiel in der Milz und Leber, reich an Lysosomen sind, sind diese Organe bei zahlreichen LSK betroffen. Im Allgemeinen erkranken die substratreichsten Gewebe am stärksten, zum Bespiel das Gehirn und das Rückenmark, die unter anderem reich an Gangliosiden und bei etwa der Hälfte dieser Speicherkrankheiten betroffen sind.

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