Mediterrane Kost bremst Netzhauterkrankungen |
Brigitte M. Gensthaler |
19.09.2025 10:00 Uhr |
Sieht gut aus, schmeckt fein und nützt der Augengesundheit! / © Adobe Stock/kab-vision
Augenerkrankungen wie die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), Glaukome und diabetische Retinopathie betreffen in Deutschland mehr als 15 Millionen Menschen. »Wir wissen heute, dass die richtige Ernährungsweise nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern auch die Netzhaut schützen kann«, erklärte Professor Dr. Robert Patrick Finger, Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Mannheim, am Donnertag bei einer Pressekonferenz der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).
Es gebe »relativ viel Evidenz«, dass Lebensstilmaßnahmen wie Ernährung, körperliche Aktivität, Sonnenschutz, Rauch- und Alkoholverzicht die Augengesundheit verbessern könnten. Vor allem eine ausgewogene mediterrane Ernährung wirke positiv. »Dazu gehören unter anderem reichlich grünes Blattgemüse, Obst, Fisch, wenig rotes Fleisch und Nüsse. Olivenöl oder Öle mit reichlich ungesättigten Fettsäuren sind die Hauptfettquelle«, erklärte der Ophthalmologe. Insgesamt komme es auf eine kalorienbewusste Lebensweise an.
Die AMD ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung im Alter. Allerdings schreite die Erkrankung so langsam voran, dass viele Menschen sie gar nicht bemerken. Präventionsmaßnahmen zielten darauf ab, die Progression aufzuhalten, sodass die AMD im Frühstadium verharrt. »Lebensstilfaktoren wirken hier sehr gut. Das Risiko, an einer AMD zu erkranken oder von einer frühen Form in ein Spätstadium überzugehen, kann durch die richtige Ernährung um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden«, berichtete Finger.
Zusätzlich belegte die große Age-Related Eye Disease Study (AREDS), dass auch einzelne Nährstoffe wie Lutein, Zeaxanthin, Zink und Omega-3-Fettsäuren das Fortschreiten der AMD in einzelnen Subgruppen bremsen können. »Solche Präparate sind aber kein Ersatz für eine gesunde Ernährung, sondern allenfalls eine sinnvolle Ergänzung für Menschen im mittleren Stadium der Erkrankung.«