Pharmazeutische Zeitung online
Psychopharmaka

Medikamente bei Aggression und Gewalt

Mit Aggression und Gewalt werden auch Apothekenteams konfrontiert. Aggression kann bei zahlreichen psychiatrischen Erkrankungen und bei allen Menschen auftreten. Aufgrund der von ihr ausgehenden Gefahr für alle Beteiligten stellt sie eine besondere therapeutische Herausforderung dar.
Sebastian Lenhart
29.06.2025  08:00 Uhr

Menschen mit geistiger Behinderung

Tritt aggressives Verhalten bei Menschen mit geistiger Behinderung auf, liegt auch hier häufig eine Kombination unterschiedlicher Auslöser vor. Hierzu zählen Reizüberflutung, Schmerzen, Missverständnis sozialer Signale oder auch psychotisches Erleben bei einer komorbiden psychiatrischen Erkrankung. Auch grenzüberschreitendes Verhalten Dritter kann heftige Reaktionen provozieren.

Oft sind die Menschen in ihrer Fähigkeit eingeschränkt, Gefühle sprachlich auszudrücken oder Konflikte sozialverträglich zu lösen. Aggressive Reaktionen können abrupt und heftig ausfallen – nicht zuletzt, weil die Betroffenen die Wirkung ihres Handelns auf andere kaum richtig einschätzen können.

Klinische Studien zeigen, dass oft behandelbare körperliche oder psychiatrische Komorbiditäten wie eine Schizophrenie hinter aggressivem Verhalten stehen. Eine sorgfältige Diagnostik ist daher essenziell, ebenso der Einsatz evidenzbasierter heilpädagogischer und psychotherapeutischer Programme. Erst wenn diese Maßnahmen ausgeschöpft sind, kommt eine medikamentöse Behandlung infrage.

Die pharmakologische Therapie aggressiven Verhaltens bei dieser Patientengruppe ist nur begrenzt durch Studien abgesichert. Die meisten Erkenntnisse stammen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine direkte Übertragbarkeit auf Erwachsene ist nicht ohne Weiteres gegeben. Studien sind häufig klein, unkontrolliert und in ihrer Methodik uneinheitlich.

Antipsychotika wie Risperidon oder Aripiprazol werden zwar eingesetzt, ihre Wirkung auf nicht-psychotisch motivierte Aggression wird jedoch kritisch hinterfragt. SSRI können aggressives Verhalten positiv beeinflussen, wenn diesem eine psychiatrische Komorbidität zugrunde liegt, die mit SSRI behandelt werden kann, zum Beispiel Angst- oder Zwangsstörungen.

Einige ältere Studien weisen auf mögliche Effekte von Stimmungsstabilisierern wie Lithium oder Valproat hin. Auch Betablocker wurden in Einzelfällen als hilfreich beschrieben.

Dennoch mahnen Fachleute zur Zurückhaltung: Medikamente sollen nur eingesetzt werden, wenn sie dazu beitragen, freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden oder die Inklusion zu fördern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa