Medikamente bei Aggression und Gewalt |
Auch dies ist eine Form von Aggression. / © Shutterstock/SpeedKingz
Eine verbindliche Definition für aggressives oder gewalttätiges Verhalten gibt es weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene. In der psychiatrischen Praxis werden mehrere Begriffe genutzt: Agitiertheit, Aggression, Gewalt und der sogenannte psychomotorische Erregungszustand. Sie beschreiben unterschiedliche Eskalationsstufen von innerer Unruhe bis hin zum tätlichen Angriff. Eine klare Trennlinie gibt es nicht immer, doch eine grobe Orientierung hilft.
Die Übergänge sind fließend und häufig werden die Begriffe als Abstufung verwendet: Agitation < Aggression < Gewalt.
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Das Verhalten von Menschen mit geistiger Behinderung, neurologischen Schädigungen oder kognitiven Einbußen, am häufigsten verursacht durch eine Demenz, kann von der Norm abweichen. Es kann vorkommen, dass sich die Menschen erregt oder aggressiv zeigen, um sich schlagen, beißen, kratzen, Gegenstände werfen oder sich selbst und andere verletzen.
Diese Menschen sollen nicht als verhaltensgestört oder aggressiv abgestempelt werden. Das Problem liegt nämlich nicht am Menschen selbst, sondern an seiner krankheitsbedingt unnormalen Reaktion auf äußere oder innere Reize. Man spricht von herausforderndem Verhalten, denn es stellt eine Herausforderung für das Umfeld dar: für Behandler, Pflegekräfte, Angehörige oder Mitbewohner.
Der Blick soll weg vom Patienten gehen und hin zu den ihn umgebenden Faktoren, die zum herausfordernden Verhalten führen können.