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Psychopharmaka

Medikamente bei Aggression und Gewalt

Mit Aggression und Gewalt werden auch Apothekenteams konfrontiert. Aggression kann bei zahlreichen psychiatrischen Erkrankungen und bei allen Menschen auftreten. Aufgrund der von ihr ausgehenden Gefahr für alle Beteiligten stellt sie eine besondere therapeutische Herausforderung dar.
Sebastian Lenhart
29.06.2025  08:00 Uhr

Medizinischer Sprachgebrauch

Eine verbindliche Definition für aggressives oder gewalttätiges Verhalten gibt es weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene. In der psychiatrischen Praxis werden mehrere Begriffe genutzt: Agitiertheit, Aggression, Gewalt und der sogenannte psychomotorische Erregungszustand. Sie beschreiben unterschiedliche Eskalationsstufen von innerer Unruhe bis hin zum tätlichen Angriff. Eine klare Trennlinie gibt es nicht immer, doch eine grobe Orientierung hilft.

  • Agitiertheit gilt als der niedrigste Eskalationsgrad: ein Zustand übermäßiger, oft unangemessener motorischer oder sprachlicher Aktivität. Die Betroffenen wirken unruhig, gereizt und laut, ohne dass dies gezielt gegen jemanden gerichtet ist. Oft ist diese Form der Erregung situativ bedingt, etwa durch Angst, Überforderung oder bei beginnenden psychischen Störungen.
  • Aggression geht einen Schritt weiter. Ursprünglich aus dem Lateinischen aggredi (»herangehen«) abgeleitet, beschreibt sie ein meist affektgeladenes Verhalten, das sich nach außen gegen andere Menschen, Dinge oder Institutionen oder nach innen als Selbstschädigung richten kann. Eine Aggression kann impulsiv entstehen, etwa aus Angst, Wut oder Verzweiflung, oder gezielt eingesetzt werden, etwa bei kriminellen Handlungen. Nicht jede aggressive Handlung ist körperlich: Auch verbale Angriffe, Drohungen oder gezieltes Erschrecken gelten als Aggression.
  • Gewalt meint eine physische Handlung mit der Absicht, Schaden zuzufügen. Sie kann als Unterform der Aggression verstanden werden – mit engerem Fokus auf körperlichen Schaden. Gewalt beginnt dort, wo Aggression zur Tat wird: wenn jemand schlägt, stößt oder etwas zerstört.

Die Übergänge sind fließend und häufig werden die Begriffe als Abstufung verwendet: Agitation < Aggression < Gewalt.

  • Als Akathisie bezeichnet man einen gesteigerten Bewegungsdrang, oft als Nebenwirkung von Antipsychotika oder Antidepressiva. Sie kann zu Verhalten führen, das als aggressiv wahrgenommen wird. Der Drang aufzustehen, umherzulaufen oder die Beine zu bewegen kann für die Betroffenen äußerst quälend sein. Im Gegensatz zur Agitation tritt die Akathisie situationsunabhängig auf.
  • Der psychomotorische Erregungszustand ist ein Sonderfall. Er beschreibt eine extreme Form der inneren und äußeren Übererregung, die oft mit akutem Kontrollverlust einhergeht – verbunden mit panischen Bewegungen, Schreien, möglicherweise auch gewalttätigem Verhalten. In der Praxis ist dies ein psychiatrischer Notfall, der schnelles Eingreifen erfordert. In der englischsprachigen Literatur gibt es keinen gleichbedeutenden Begriff, häufig wird hier von »agitation« gesprochen.
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