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Psychopharmaka

Medikamente bei Aggression und Gewalt

Mit Aggression und Gewalt werden auch Apothekenteams konfrontiert. Aggression kann bei zahlreichen psychiatrischen Erkrankungen und bei allen Menschen auftreten. Aufgrund der von ihr ausgehenden Gefahr für alle Beteiligten stellt sie eine besondere therapeutische Herausforderung dar.
Sebastian Lenhart
29.06.2025  08:00 Uhr

Aggression mit psychotischen Elementen

Tritt das aggressive Verhalten mit psychotischen Elementen auf, stehen Antipsychotika im Vordergrund. Die Datenlage ist schwach. Die besten Daten liegen für das alte typische Neuroleptikum Haloperidol vor. Dieses kann zu Bewegungsstörungen (EPMS) führen und die QT-Zeit verlängern. Aufgrund der kardialen UAW soll Haloperidol nicht mehr intravenös verabreicht werden und eine wiederholte intramuskuläre Injektion soll nur unter ständiger EKG-Überwachung erfolgen.

In puncto kardialer Nebenwirkungen ist allgemein zu bedenken, dass ein Patient im psychomotorischen Erregungszustand stark adrenerg stimuliert ist. Auch ohne Gabe von anticholinergen Arzneimitteln stellt dies ein Risiko für Blutdruckkrisen, Myokardischämie, Herzrhythmusstörungen oder die Entgleisung einer Herzinsuffizienz dar.

In der Praxis werden zunehmend Olanzapin oder Risperidon oral eingesetzt. Risperidon steht hierfür nur oral zur Verfügung. Olanzapin darf intravenös nicht mit Benzodiazepinen kombiniert werden, wegen des Risikos von Kreislaufversagen und Atemdepression, die tödlich verlaufen können. Olanzapin oral war Haloperidol zwar in der Symptomsenkung während der ersten zwei Stunden überlegen, zeigte nach 24 Stunden jedoch keinen Vorteil. Oft werden Haloperidol und Risperidon zusammen mit sedierenden Arzneimitteln, meist Lorazepam, verabreicht, auch wenn hierzu wenig Evidenz vorliegt. Manchmal wird auch das niederpotente Neuroleptikum Promethazin mit Haloperidol kombiniert.

Die Behandlungsstrategien werden maßgeblich davon beeinflusst, mit welchen Substanzen oder Kombinationen die Behandelnden die meisten Erfahrungen gemacht haben.

Treten behandlungsbedürftige aggressive Erregungszustände in Verbindung mit einer Intoxikation auf, zum Beispiel mit Alkohol, unbekannten Substanzen oder einer Mischintoxikation oder ist der Zustand diagnostisch unklar, soll man besonders zurückhaltend mit sedierenden Arzneimitteln sein. Dann wird meist Haloperidol als Monotherapie eingesetzt (Grafik).

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