Maßnahmen gegen Blutgerinnsel unter Tofacitinib |
Sven Siebenand |
31.10.2019 16:58 Uhr |
Der Januskinase-Hemmer Tofacitinib erhöht bei bestimmten Patientengruppen das Risiko für Blutgerinnsel in der Lunge und in den tiefen Venen. / Foto: Stock Adobe/Tatiana Shepeleva
Zu den besonders gefährdeten Patienten zählen laut PRAC solche mit Herzinsuffizienz, Krebs, vererbten Blutgerinnungsstörungen oder einer Vorgeschichte von Blutgerinnseln, Frauen, die kombinierte hormonelle Verhütungsmittel einnehmen, sowie Patienten, die eine Hormonersatztherapie erhalten oder sich einer großen Operation unterziehen. Die für bestimmte Fälle mögliche Erhaltungsdosis von zweimal täglich 10 mg Wirkstoff zur Therapie von Colitis ulcerosa (CU) ist bei oben genannten Risikopatienten nicht anzuwenden, es sei denn, es gibt keine Behandlungsalternative.
Ferner empfiehlt der Ausschuss, dass Über-65-Jährige grundsätzlich nur dann Tofacitinib einnehmen sollten, wenn keine andere Behandlungsoption bei ihnen möglich ist. Dies betrifft auch die anderen Anwendungsgebiete von Tofacitinib. Der Kinasehemmer ist auch bei rheumatoider Arthritis und Psoriasis-Arthritis zugelassen.
Bereits im Mai 2019 hatte der PRAC erste Maßnahmen zum Umgang mit Tofacitinib verkündet. Die neuen Empfehlungen werden sie ersetzen. Sie wurden bereits an den Ausschuss für Humanarzneimittel weitergeleitet, der letztlich darüber entscheidet. In der Regel folgt er dabei dem Votum des PRAC.