Pharmazeutische Zeitung online
Ovarialkarzinom

Mäßige Prognose trotz neuer Therapien

Das Ovarialkarzinom ist zwar relativ selten, aber oft sehr schwerwiegend. Im Frühjahr erschien eine aktualisierte Leitlinie. Was hat sich bewährt, was ist neu?
Katharina Holl
15.11.2020  08:00 Uhr

Genetische Risikofaktoren

In den letzten Jahren gewannen Forscher viele neue Erkenntnisse zur Tumorbiologie. Man weiß heute, dass der Begriff »Ovarialkarzinom« eine recht heterogene Gruppe von Tumoren einschließt. Grob differenziert man in Low-grade- und High-grade-Karzinome.

Low-grade-Karzinome sind gut differenziert und entwickeln sich in der Regel aus gutartigen Zystenadenomen als Vorstufen. Sie zeigen einen günstigeren klinischen Verlauf, sind aber eher selten. Im Gegensatz dazu sind High-grade-Karzinome nur gering differenziert. Für sie sind keine Vorstufen bekannt. Auch die meisten erblich bedingten Karzinome gehören zu dieser Gruppe.

Der Beratung bezüglich genetischer Risikofaktoren widmet die aktualisierte Fassung der Leitlinie ein eigenes Kapitel. Bei etwa einer von fünf betroffenen Frauen liegt eine Veränderung in den Tumorsuppressor-Genen BRCA (Breast Cancer) 1 und BRCA 2 vor (6). Das ist besonders oft bei Frauen der Fall, deren Verwandte ersten Grades bereits Brust-­ oder Eierstockkrebs hatten (2). Mutationen in anderen Risikogenen sind deutlich seltener. Eine Beratung und genetische Testung sollte Frauen, bei denen ein Ovarialkarzinom diagnostiziert wurde, immer angeboten werden, da dies die Therapie beeinflusst.

Mutationen in BRCA-1- und BRCA-2-Genen werden autosomal dominant vererbt und treten daher familiär gehäuft auf. In der Folge ist die Wahrscheinlichkeit, an bestimmten Krebsarten, allen voran Brustkrebs, aber auch Ovarial-, Kolon-, Pankreas- und Prostatakarzinom zu erkranken, deutlich erhöht. Typisch ist ein junges Erkrankungsalter. Gemäß aktueller Schätzungen haben Trägerinnen einer BRCA-1-Mutation bis zum 69. Lebensjahr ein kumulatives Risiko von 46 bis 65 Prozent für Mamma- und 39 Prozent für Ovarialkarzinome. Bei BRCA-2-Mutationen sind es 45 Prozent sowie 11 bis 22 Prozent (5). Auf das Vorliegen der Mutationen kann mit einem Gentest geprüft werden. Liegt ein familiäres Risiko vor, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten dafür.

Wird bei gesunden Frauen eine entsprechende Mutation festgestellt, kann das Erkrankungsrisiko durch die beidseitige Entfernung der Eileiter und Eierstöcke (bilaterale Salpingo-Oophorektomie) um 80 bis über 90 Prozent gesenkt werden (7). Dabei ist es gleichgültig, in welchem Risikogen eine Mutation auftritt.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa