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Bund baut Bestände ab

Letzte Bestellrunde für Vaxzevria am 9. November 

Der Covid-19-Impfstoff Vaxzevria® wird in der deutschen Impfkampagne schon bald keine Rolle mehr spielen. Der Bund baut seine Bestände bereits seit Wochen schrittweise ab. Am 9. November können Apotheken zum letzten Mal das Astra-Zeneca-Vakzin bestellen.
Stephanie Schersch
19.10.2021  14:30 Uhr

Vaxzevria® genießt in Deutschland nicht unbedingt den besten Ruf. Im Zusammenhang mit der Impfung war es zu seltenen Fällen von Hirnvenen-Thrombosen gekommen, die zunächst vor allem bei jüngeren Frauen aufgetreten waren. Die Ständige Impfkommission hatte das Vakzin daraufhin nur noch Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Doch auch in dieser Gruppe ist die Skepsis gegenüber Vaxzevria groß. Immer wieder blieb der Impfstoff in den Arztpraxen zurück, zuletzt wurde er so gut wie gar nicht mehr in den Offizinen bestellt.

Auch der Bund bekam die sinkende Nachfrage sehr deutlich zu spüren. Denn der saß auf einem großen Kontingent und wurde die Vakzine schlichtweg nicht los. Da Impfstoffe jedoch nicht lange haltbar sind, wurde das schnell zu einem Problem. So waren bereits Ende Juli Impfdosen verfallen, noch bevor hierzulande der regulatorische Rahmen für Impfstoff-Spenden an andere Staaten stand. In den zurückliegenden Wochen sind an Drittstaaten bereits mehr als 11 Millionen Impfdosen gegangen, ein Großteil davon das Astra-Zeneca-Vakzin.

Neue Lieferungen werden nicht kommen

Inzwischen verfügt der Bund nur noch über ein kleines Vaxzevria-Kontingent und das wird nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (DAV) Ende November verfallen. Damit der Impfstoff hierzulande noch vorher verbreicht werden kann, muss er spätestens am 23. November in den Praxen oder etwa bei mobilen Impfteams ankommen. Am 9. November können die Leistungserbringer zum letzten Mal Vaxzevria wie gewohnt mit zwei Wochen Vorlauf in den Apotheken bestellen, erklärt der DAV in einem Rundschreiben an die Landesapothekerkammern. Die Offizinen wiederum geben noch am gleichen Tag die Bestellungen an den Großhandel weiter. Ausgeliefert wird dann in Kalenderwoche 47 (22. Bis 28. November).

Neue Lieferungen Vaxzevria werden nicht nach Deutschland kommen. Wie unwichtig das Vakzin in der deutschen Impfkampagne inzwischen ist, zeigen auch vorläufige Zahlen, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) herausgibt. Demnach haben Arztpraxen und Betriebsmediziner für die kommende Woche lediglich 1030 Dosen von Astra-Zeneca bestellt . Zum Vergleich: Das Biontech-Vakzin Comirnaty® wurde mit mehr als 924.000 Dosen am häufigsten geordert. Noch deutlicher fällt die Bilanz bei Amtsärzten sowie Impfzentren und ihren mobilen Teams aus. Sie haben nach BMG-Angaben bundesweit lediglich 50 Dosen Vaxzevria angefordert – und knapp 146.000 Einheiten Corminaty.

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