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Chronisches Koronarsyndrom

Komplexe Therapie bessert die Prognose

Lebensstiloptimierung lohnt sich

Neben der regelmäßigen Einnahme der recht komplexen Medikation können Patienten ihr persönliches kardiovaskuläres Risiko durch Änderungen im Lebensstil senken. Vom Arzt haben sie gehört, dass sie unbedingt mit dem Rauchen aufhören, Gewicht reduzieren, sich mehr bewegen und gesund ernähren sollen, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Genau diese Faktoren verringern das kardiovaskuläre Risiko bereits nach sechs Monaten.

Hier ist die Beratung durch die Apotheke enorm wichtig. Kaum ein Mensch schafft es von heute auf morgen, sämtliche liebe (ungesunde) Gewohnheiten über Bord zu werfen und einem aktiven gesunden Lebensstil zu folgen. Daher benötigen Patienten im Beratungsgespräch regelmäßig die positive Bestätigung, dass auch einzelne Maßnahmen Schritt für Schritt das kardiovaskuläre Risiko verringern, die Lebensqualität verbessern und die Mortalität senken. Es lohnt sich also, den Lebensstil zu »optimieren«.

  • Raucherentwöhnung: Das Apothekenteam kann dem Patienten medikamentöse und verhaltenspsychologische Strategien zur Raucherentwöhnung anbieten. Falls jemand im gleichen Haushalt raucht, sollte darauf hingewiesen werden, dass auch Passivrauchen zu vermeiden ist.
  • Gesunde Ernährung: Die Ernährung sollte einen hohen Anteil an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten enthalten; gesättigte Fette sollten auf unter 10 Prozent der Gesamtfettzufuhr reduziert werden. Wer Alkohol trinken möchte, sollte maximal 15 g/Tag zu sich nehmen.
  • Am wirkungsvollsten ist die regelmäßige körperliche Aktivität: 30 bis 60 Minuten mäßige körperliche Aktivität/Tag. Doch auch zwei- bis dreimal pro Woche Aktivität ist hilfreich, denn jede Bewegung zählt. Dadurch erreichen die Patienten leichter und schneller ein gesundes Körpergewicht. Erstrebenswert ist ein BMI < 25 kg/m².

Multidisziplinäre Teams können kognitive verhaltenspsychologische Maßnahmen anregen; diese helfen, dauerhaft zu Änderungen im Lebensstil zu motivieren. Keinesfalls darf eine Depression bei Patienten mit CCS übersehen werden, denn einem depressiven Patienten fällt es noch viel schwerer, sich regelmäßig zu mehr Aktivität aufzuraffen. Die Depression ist eine eigene Erkrankung, die zwingend einer leitliniengerechten Therapie bedarf.

Impfungen: Last, but not least wird auch die jährliche Influenza-Schutzimpfung unbedingt empfohlen. Diese kann auch zusammen mit einer Booster-Impfung gegen das Coronavirus gegeben werden.

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