Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Chronisches Koronarsyndrom

Komplexe Therapie bessert die Prognose

Die europäische Fachgesellschaft der Kardiologen prägte 2019 den Begriff »chronisches Koronarsyndrom« für die stabile koronare Herzkrankheit. Oberstes Ziel der Therapie ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und kardiovaskulären Ereignissen vorzubeugen. Wie wird leitliniengerecht therapiert?
AutorKontaktIlsabe Behrens
Datum 13.02.2022  08:00 Uhr

Antiischämische Therapie

Die Standardtherapie zur Symptomkontrolle besteht aus einem oder mehreren antiischämischen (antianginösen) Medikamenten (Grafik).

Bei der Kombination geht der Arzt schrittweise vor und setzt zunächst einen Betablocker oder Calciumantagonisten an. Bereits zwei bis vier Wochen nach Therapiebeginn überprüft er die Wirksamkeit. Auch jede Anpassung wird engmaschig überprüft und bewertet. So werden eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und Nebenwirkungen schnell erkannt. Laut Leitlinie (1) kann auch in der Erstlinientherapie bereits eine Kombination von Betablocker plus Dihydropyridin-Calciumantagonist erwogen werden. Als Ziel sollen die Herzfrequenz gesenkt und die Symptome der Angina pectoris und/oder der Dyspnoe vermindert werden.

Wenn notwendig, wird im zweiten Schritt ein Betablocker mit einem Dihydropyridin-Calciumantagonisten kombiniert. Die hauptsächlich verwendeten Dihydropyridine sind Amlodipin, Felodipin, Lercanidipin, Nitrendipin und Nifedipin, wobei Nifedipin aufgrund ungünstiger pharmakokinetischer Eigenschaften kaum noch eingesetzt wird. Dihydropyridine wirken blutdrucksenkend über die direkte Erschlaffung der Gefäßmuskulatur der Arteriolen (Nachlast-Senkung) und haben wenig Wirkung auf die Erregungsleitung am Herzen.

Im dritten Schritt kommen langwirksame Nitrate als Medikamente der zweiten Wahl hinzu. Zu beachten ist bei der Langzeitanwendung, dass immer wieder eine »Nitratpause« eingelegt werden sollte, um der Nitrattoleranz vorzubeugen.

In der Grafik werden neben der Standardtherapie auch die antiischämischen Therapien bei Patienten mit hoher oder niedriger Herzfrequenz, mit linksventrikulärer Dysfunktion oder Herzinsuffizienz sowie bei niedrigem Blutdruck beschrieben.

So kommen bei einem CCS und hoher Herzfrequenz primär die Nicht-Dihydropyridin-Calciumantagonisten Verapamil oder Diltiazem zum Einsatz. Im zweiten Schritt können Betablocker plus Calciumantagonisten gegeben werden; die Medikation sollte niedrig dosiert starten und die Verträglichkeit, vor allem Herzfrequenz und Blutdruck, engmaschig überwacht werden. Wenn auch diese Kombination keine ausreichende Symptomkontrolle bewirkt, wird der If-Inhibitor Ivabradin eingesetzt (keinesfalls mit Nicht-Dihydropyridin-Calciumantagonisten kombinieren). Ivabradin hemmt selektiv und spezifisch den Ionenstrom im »Funny Channel« im Sinusknoten des Herzens. Das reduziert die Herzfrequenz um fünf bis zehn Schläge pro Minute unter Belastung und senkt somit den myokardialen Sauerstoffverbrauch.

Zur direkten Symptomlinderung der belastungsinduzierten Angina pectoris werden nach wie vor kurzwirksame Nitrate (bevorzugt als Lingual-Spray) empfohlen.

Die engmaschige individuelle Begleitung des Patienten ist essenziell, um die gesteckten Therapieziele bestmöglich zu erreichen. Dazu gehört auch, den Patienten über die Erkrankung, die Risikofaktoren und Behandlungsstrategien zu informieren. Denn neben der medikamentösen Therapie trägt die Lebensstiländerung entscheidend dazu bei, Risikofaktoren zu verringern und den natürlichen progredienten Verlauf zu bremsen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa