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Apothekerverband Westfalen-Lippe

Kampf um Preisbindung für Rx-Arzneimittel geht weiter

Mit einem Streifzug durch ein turbulentes Jahr, geprägt vom Kampf um den Erhalt und die Wiederherstellung der Preisbindung für Rx-Arzneimittel, eröffnete der Vorstandsvorsitzende Klaus Michels die Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) am 20. November in Münster. Die Mitglieder verabschiedeten hierzu eine einstimmige Resolution, die an die Bundesregierung und an den Bundestag adressiert ist.
AutorKontaktJulia Endris
Datum 21.11.2019  16:34 Uhr

Michels lobte in seinem Bericht die enge und konstruktive Zusammenarbeit der vier Kammern und Verbände in NRW. So beispielsweise bei der Beauftragung des Rechtsgutachtens des Arzneimittelexperten Professor Hilko Meyer zu den Folgen der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplanten Regelung, die Arzneimittelpreisbindung im Fünften Sozialgesetzbuch zu verankern. Gemeinsam sei man zudem bei der Ärztekammer aktiv gewesen, als die Kooperation des Hausärzteverbands mit Doc Morris bekannt wurde. Im Rahmen eines Modellprojektes kooperiert der niederländische Versender mit fünf Ärzten und zehn Patienten um die Übermittlung des E-Rezeptes zu erproben. 

Preisanker praktisch weg

Michels zeigte sich sehr zufrieden über den neuen Rahmenvertrag, der seit Oktober in Kraft ist, den er selbst mit verhandelt hat. Dieser böte eine deutlich erhöhte Sicherheit vor Retax, große Korrekturmöglichkeiten für Apotheken sowie die Möglichkeit, Rücksprachen mit dem Arzt selbst zu dokumentieren. Auch sei die Online-Abfrage der Verfügbarkeit deutlich vereinfacht worden.

Allerdings sieht Michels den hohen Anpassungsaufwand in den Apotheken. Das liege zum Teil auch daran, dass die Apothekensoftware den Errungenschaften und deutlichen Verbesserungen des Rahmenvertrags noch hinterherhinke. Der neue Vertrag führe jedoch zu einer eindeutigen Abgabeentscheidung, auch bei Nichtverfügbarkeit. Michels: »Seit Oktober ist der Preisanker praktisch weg«.

Erfreut zeigte sich der Vorsitzende auch, dass sich die Politik nun endlich dem Thema Lieferengpässe annimmt. Derzeit würden Lösungen diskutiert, wie beispielsweise die Abgabe von Arzneimitteln mit fremdsprachlicher Kennzeichnung oder auch die Anordnung von Lagerhaltung. Allerdings wies Michels darauf hin, dass »was wir mit dem Ausland gemacht haben, jetzt das Ausland mit uns macht«. Gemeint ist der Reimport von Arzneimitteln aus günstigeren Märkten. Als höchst problematisch sieht Michels allerdings die Konzentration der Wirkstoff-Produktion auf nur einen Produktionsstandort. »Wenn da die Fabrik abbrennt, was dann? Dann helfen auch keine Verträge, diese Problematik ist nur schwer zu lösen.«

Bei der Präsentation der Wirtschaftsdaten in den Apotheken, die von der Treuhand Hannover stammen, wurde deutlich, dass der verteuerte Wareneinsatz das Umsatzplus auffrisst. Auch stiegen die Personalkosten um rund 5 Prozent, zum Teil durch Tariferhöhungen, zum Teil aufgrund des Wettbewerbs. Auch die Bilanz bei den Betriebsübergaben ist in den Augen des Vorsitzenden unerfreulich: Während die Hälfte gelinge, meist bei großen Apotheken, so müsse jede zweite Betriebsstätte schließen, weil sich kein Nachfolger finde.

Trends und Chancen für Apotheker

Als Trend und Chance für dem Berufsstand sieht Michels das E-Rezept, den E-Medikationsplan und die Botendienste. Auch sei die Individualisierung ein wichtiger Trend, besonders die Verblisterung. Diese böte Apotheken die Möglichkeit, wieder in den Herstellungsprozess eingebunden zu sein.

Auch könne er sich PTA und Apotheker im Außendienst vorstellen. Es gelte, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und den Kunden beispielsweise durch Telepharmazie und andere Services mehr Bequemlichkeit zu bieten. Die geplanten zusätzlich honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen losgelöst vom Arzneimittel sieht der Kammervorsitzende ebenfalls als Chance. Er betonte aber auch, dass diese Dienstleistungen zwar »apotheker- aber niemals apothekenpflichtig werden«. 

Die Investition und das Engagement des Deutschen Apothekerverbands (DAV) zur Entwicklung der Web-App befürwortet Michels ausdrücklich und fordert die Apotheker mit Nachdruck auf, sich zu registrieren. Mit Securpharm hätten die Apotheker ja bereits seit Februar Erfahrung mit digitalen Lösungen gesammelt. »Doch beim E-Rezept geht es, im Gegensatz zu Securpharm, um das Geld der Apotheker. Da kann es uns nicht egal sein«. Allerdings sollten die Apotheker jetzt nichts überstürzen oder gar schon in Technik investieren. Zunächst blieben erst einmal die Ergebnisse des Feldtests abzuwarten, der im März/April 2020 mit 15 Apotheken in Westfalen-Lippe startet.

Im Zuge der Versammlung verabschiedeten die Mitgliedern einstimmig eine Resolution die Bundesregierung und den Bundestag auffordert, die in Deutschland gültige Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel zu verteidigen, ihre uneingeschränkte Geltung wiederherzustellen und dafür eine rechtssichere Lösung zu finden.

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