Integration pharmazeutischer Fachkräfte aus der Ukraine |
Melanie Höhn |
16.05.2022 16:00 Uhr |
Die FIP veröffentlichte in ihrer Orientierungshilfe eine Übersicht zu Studienstandorten, Qualifikationsmerkmalen und dem Ethikkodex ukrainischer Apotheker. / Foto: imago images / Westend61
Die »Anleitung zur Erleichterung der Integration von Apothekenflüchtlingen aus der Ukraine« des Weltapothekerverbands (FIP) enthält Informationen über regulatorische Anforderungen und Praxisstandards für pharmazeutische Fachkräfte in der Ukraine sowie Informationen zum Thema pharmazeutische Ausbildung. »Unsere Mitglieder haben um unsere Unterstützung gebeten, um Informationen bereitzustellen, die es ukrainischen Flüchtlingsapothekern erleichtern könnten, in neuen Ländern zu praktizieren«, sagte Gonçalo Sousa Pinto, FIP-Leiter für Praxisentwicklung und -transformation. »Als globale Organisation, die die Pharmazie vertritt, konnte die FIP auf ihre Datenbank und ihr breites Netzwerk zurückgreifen, um sowohl Flüchtlinge als auch Aufnahmeländer zu unterstützen«, so Sousa Pinto weiter.
Laut FIP-Daten gab es im Jahr 2017 in der Ukraine 48.200 Apotheker sowie 21.208 technische Pharmazeuten und pharmazeutische Mitarbeiter. Im April machte die AUPC gegenüber der PZ auf die dramatischen Zustände und sinkende Zahl an Apotheken aufmerksam. Die FIP veröffentlichte nun in ihrer Orientierungshilfe eine Übersicht zu Studienstandorten, Qualifikationsmerkmalen und beispielsweise dem Ethikkodex ukrainischer Apotheker. An insgesamt 28 Instituten kann man Pharmazie in der Ukraine studieren. Die Einstiegsqualifikation für Apotheker in der Ukraine ist laut FIP ist ein Master-Abschluss, technische Pharmazeuten haben eine Bachelor-Abschluss. Bestimmte Arbeiten in der Apotheke, wie etwa das Impfen, erfordern eine zusätzliche Spezialisierung, erklärt die FIP. Möchte eine Apothekerin oder ein Apotheker beispielsweise Chefapotheker werden, muss er oder sie einen Managementkurs belegen. Qualitätsprüfungen ukrainischer Apotheken finden regelmäßig statt. Über das exakte Prozedere zur Anerkennung der ukrainischen Approbation in Deutschland hatte die PZ bereits berichtet.