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Evi-News

Infodienst zur evidenzbasierten Selbstmedikation geht weiter

Seit 2017 erstellt ein Team der Leipziger Pharmazie jeden Monat evidenzbasierte Arzneimittelinformationen für die Selbstmedikation. Das kostenlose Angebot Evi-News soll Apotheken bei einer fachgerechten Beratung unterstützen und wird nun fortgeführt.
Thilo Bertsche
30.06.2022  11:00 Uhr

Evi-News basiert auf einem Apothekertagbeschluss von 2014. Die Klinische Pharmazie der Universität Leipzig wurde 2017 beauftragt, ein Konzept zu erstellen, wie evidenzbasierte Arzneimittelinformationen zur Selbstmedikation in einem monatlichen Newsletter und einer Datenbank verfügbar gemacht werden können.

Heraus gekommen ist Evi-News, für das ein Team aus Klinischen Pharmazeuten um Professor Dr. Thilo Bertsche an der Uni Leipzig Metanalysen, klinische Studien und Leitlinien neutral und kritisch prüft. Auf diese Weise ist das Angebot unabhängig von Arzneimittelhersteller-Interessen. Dabei wird auf praxisnahe Arzneimittelinformation für die Apotheke fokussiert, um die Beratungskompetenz vor Ort zu stärken. Bis heute wurden fast 70 Newsletter (siehe unten) zu relevanten Substanzen erarbeitet und die Inhalte in der Evi-News-Datenbank eingepflegt.

Evi-News wird finanziell gefördert von der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. Daher ist die Nutzung des monatlich per E-Mail versandten Newsletters kostenfrei. In diesem werden verschiedene Produkte rund um die Selbstmedikation indikationsbezogen für die Apotheke vorgestellt und deren Evidenz für die Selbstmedikation bewertet.

Zudem ist eine Online-Recherche aller bisherigen Informationen für angemeldete Apothekerinnen und Apotheker in der Evi-News-Datenbank möglich. Selbstverständlich kann das Angebot auch von allen anderen in der Selbstmedikationsberatung tätigen Mitarbeitenden der Apotheke genutzt werden. Inzwischen hat Evi-News fast 4000 Abonnentinnen und Abonnenten. Damit ist die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer im Vergleich zum Vorjahr nochmals um über 11 Prozent gestiegen. Das Angebot wird regelmäßig evaluiert, um es bestmöglich an die Wünsche der Nutzer anzupassen.

Jetzt wurde die Fortführung des Projekts bewilligt. In der letzten Projektphase wurden die Newsletter durch Nathalie Szafarczyk und Jennifer Alexa recherchiert und redaktionell erstellt. Beide sind in Weiterbildung zur Fachapothekerin für Arzneimittelinformation und haben auch umfassende Praxiserfahrung aus der öffentlichen Apotheke. Zudem bilden sie sich regelmäßig zu Themen der evidenzbasierten Medizin und Pharmazie fort. Durch dieses Engagement hat sich das Angebot noch praxisnäher weiterentwickelt – ohne den Anspruch einer wissenschaftlich fundierten und firmenunabhängigen Bewertung der Evidenz der zu bewertenden Produkte aufzugeben.

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