Pharmacon Davos 2004
von Christiane Berg, Kerstin A. Gräfe und Hartmut Morck, Davos
Erkrankungen des Urogenitaltraktes spielen auf Grund ihrer vielfältigen
medikamentösen Therapie eine bedeutende Rolle im Apothekenalltag. Für
viele Apotheker Motivation genug, an der 34. Fortbildungswoche der
Bundesapothekerkammer „Erkrankungen des Urogenitaltrakts und ihre
medikamentöse Behandlung“ in Davos teilzunehmen.
Trotz der aktuellen gesundheitspolitischen Situation infolge des
GKV-Modernisierungsgesetzes war erfreulicherweise der Fortbildungswille
der Apotheker ungebrochen. So lockte das Thema der 34. Fortbildungswoche
der Bundesapothekerkammer „Erkrankungen des Urogenitaltrakts und ihre
medikamentöse Behandlung“ rund 1200 Teilnehmer nach Davos.
In 15 Vorträgen wurden neben grundlegenden Aspekten der medikamentösen
Behandlung die Fortschritte auf dem Arzneimittelsektor und die neuesten
Forschungsergebnisse vorgestellt. Die sehr praxisorientierten
Vortragsthemen informierten umfassend über ein Spektrum von Erkrankungen
des Urogenitaltrakts. So vermittelten sie das nötige Wissen für ein
fundiertes Beratungsgespräch zu den Themen Erkrankungen der Niere,
benignes Prostatasyndrom, erektile Dysfunktion sowie Hormonersatztherapie
und Harninkontinenz.
Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Walter Schunack, Berlin, und Professor Dr.
Thomas Weinke, Potsdam, der die Nachfolge von Professor Dr. Dr. Ernst
Mutschler antrat, führten als Moderatoren souverän durch das Programm.
Für viele Kollegen längst unverzichtbar sind die Nachgespräche, die zu
einer zusätzlichen Lehrstunde werden und oft erst das volle Verständnis
für die Materie vermitteln. Zudem werden diese Diskussionsrunden von den
Teilnehmern intensiv dazu genutzt, Fragen aus der Praxis an die Experten
zu stellen und kompetente Antworten zu bekommen.
Neben den Vorträgen wurden die vier Seminare „CAVE – Automatische
Risiko-Checks in der Arzneimittelberatung“, „Scout-Funktion des Apothekers
im Internet“, „Pharmazeutische Betreuung des geriatrischen Patienten“ und
„Inkontinenzberatung in der Apotheke“ angeboten, die großen Anklang
fanden.
Abgerundet wurde das Davoser Programm auch in diesem Jahr mit einer
berufspolitischen Diskussion am Donnerstagnachmittag, dem Bankenabend am
Montag, dem schon traditionellen Konzert am Mittwochabend und der
Jazz-Veranstaltung am Donnerstagabend.
Unsere Berichte:
- Was die Niere
leistet
Die Niere ist ein „häufig
unterschätztes, jedoch zentrales Organ“...
- Proteinurie ist
Dreh- und Angelpunkt
Die häufigsten chronischen
Nierenerkrankungen sind die diabetische mit 36 Prozent und die
hypertensive Nephropathie mit 18 Prozent...
- Immunsuppressiva
bei neuer Niere
Bei der Abstoßung einer Niere nach
Transplantation spielen T-Lymphozyten eine zentrale Rolle...
- Bei
Dialysepatienten Prioritäten setzen
„Trotz der technischen
Möglichkeiten wie der Hämo- und Peritonealdialyse sowie der
Nierentransplantation ist die Prognose von Dialysepatienten schlecht“...
- Das Alter ist
entscheidender Faktor
Die Niere ist eins der am stärksten
durchbluteten Organe. Dabei ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR)
abhängig von der renalen Durchblutung...
- Prostatakarzinom
ist häufigster Tumor
Der Hodentumor sowie das
Nierenzell-, Nierenbecken-, Blasen- und Prostatakarzinom sind typische
Krebserkrankungen des Urogenitaltrakts...
- Diuretika im
Blickpunkt
Glomerulus, proximaler Tubulus,
Henlesche Schleife, früher und später distaler Tubulus, Sammelrohr – die
verschiedenen Diuretika unterscheiden sich durch ihre Angriffspunkte und
Wirkmechanismen...
- Bei
Dranginkontinenz Anticholinergika
Anatomisch betrachtet ist die Blase
ein glatter Muskel...
-
Kurzzeittherapie bei Harnwegsinfektionen
20 bis 30 Prozent der erwachsenen
weiblichen Bevölkerung leiden mindestens einmal im Jahr unter einer
Dysurie als Begleiterscheinung der akuten Harnblasenentzündung...
-
Inkontinenzberatung ist ein Muss
„Moderne Inkontinenzartikel sind
High Tech Produkte mit raffiniertem Aufbau“...
-
Volkskrankheit benignes Prostatasyndrom
Hinsichtlich der Anzahl der
Betroffenen und Kosten ist das benigne Prostatasyndrom (BPS) eine
Volkskrankheit, sagte Professor Dr. Dr. Walter Schunack vom Institut für
Pharmazie der Freien Universität Berlin...
-
Phytopharmaka bei BPS
Auch pflanzliche Arzneimittel haben
ihren Stellenwert und ihre Berechtigung in der Therapie des benignen
Prostatasyndroms (BPS), da sie gerade in den frühen Stadien irritative
und obstruktive Symptome lindern oder beseitigen können...
-
PDE-5-Hemmer haben höchsten Stellenwert
In Deutschland leiden etwa fünf bis
zehn Millionen Männer an einer erektilen Dysfunktion (ED), wie die so
genannte Kölner Studie zeigte...
-
Patientengerechte Abgabehinweise
Die 34. Fortbildungswoche der
Bundesapothekerkammer in Davos endete mit einem Novum...
-
Mehr Komfort in der Kontrazeption
Spezielle Arzneiformen für die
Hormon-Behandlung erhöhen den therapeutischen Nutzen des Wirkstoffs...
-
Wirksamkeit von Cimicifuga belegt
Seitdem die WHI-Studie (Woman´s
Health Initiative) und die One-Million-Woman-Study den Nutzen der
Hormonersatzsubstitution (HRT) in der Postmenopause infrage gestellt
haben, sind viele Frauen verunsichert...
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