Pharmazeutische Zeitung online

Mehr Komfort in der Kontrazeption

09.02.2004  00:00 Uhr
Pharmacon Davos 2004

Mehr Komfort in der Kontrazeption

Spezielle Arzneiformen für die Hormon-Behandlung erhöhen den therapeutischen Nutzen des Wirkstoffs, sagte Privatdozent Dr. Ralph Lipp, Leiter der Pharmazeutischen Entwicklung bei Schering in Berlin. Applikationsintervalle könnten so verlängert und Plasmaspiegel exakt gesteuert werden. Zur Verfügung stehen Implantate, Intrauterinsysteme, Vaginalringe und Transdermalsysteme.

Das weibliche Steroidhormon 17b-Estradiol wird stark metabolisiert, ist somit nach peroraler Applikation nur zu rund 5 Prozent bioverfügbar und besitzt eine kurze biologische Halbwertszeit von circa 30 Minuten. Mit der Verwendung transdermaler Pflaster werden jedoch Applikationsintervalle von einer Woche ermöglicht und gleichzeitig die Tagesdosis verglichen mit oralen Kontrazeptiva um den Faktor 20 reduziert.

Bei hormonhaltigen Implantaten unterschied Lipp solche mit bio- beziehungsweise nicht bioabbaubaren Polymeren, wobei Letztere in der Praxis eine wesentlich größere Rolle spielen. Die stäbchenförmigen Systeme haben in der Regel eine Länge von 40 mm und bestehen meist aus einer arzneistoffhaltigen Polymer-umhüllten Matrix. Nach subcutaner Applikation kontrolliere diese die Wirkstoffabgabe an den Körper und ermögliche Applikationsintervalle von bis zu fünf Jahren. Trotz niedriger Tagesdosen von 30 µg Levonorgestrel lasse sich so eine hohe kontrazeptive Sicherheit erzielen, die mit der peroraler Kombinationspräparate mit Tagesdosen von 100 bis 150 µg Gestagen vergleichbar ist.

Zur Empfängnisverhütung wenden Frauen schon lange Intrauterinsysteme an. Waren bisher hormonfreie Systeme mit einer Kupferdrahtwicklung üblich, gewinnen heute hormonbeladene Systeme zunehmend an Bedeutung, so Lipp. Die im Handel befindlichen Präparate bauen auch bei sehr niedriger Hormonabgabe von nur 20 µg Levonorgestrel pro Tag einen sehr hohen kontrazeptiven Schutz auf. Auch sie können bis zu fünf Jahre lang wirken, wobei das Intrauterinpessar einfach zu entfernen ist.

Bei den heute vorhandenen Vaginalringen zur Gestagen-Mono-, Estrogen-Mono- und Gestagen-Estrogen-Kombinationstherapie unterscheide man hinsichtlich ihres Aufbaus den so genannten homogenen, den Kern- und den Schalen-Typ mit auf Polymeren basierenden Ringen von circa 55 mm Gesamtdurchmesser und einem Segmentquerschnitt von etwa 8 mm. Die Ringe können drei bis sechs Monate in der Vagina verbleiben, wobei die Frauen sie selbst einsetzen können. Lipp: „Die Bedeutung spezieller Arzneiformen wird weiter wachsen, weil immer neue klinische Ziele erobert werden und dramatische Fortschritte in der Systementwicklung zu verzeichnen sind“.

Top

© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa