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Medikationsmanagement

Herzinsuffizienz-Patienten brauchen apothekerliche Hilfe

Herzinsuffizienz gehört zu den Volkskrankheiten und ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Apotheken können viel für diese Patienten tun. Was genau, war Thema einer Fortbildung auf Langeoog.
Daniela Hüttemann
10.09.2025  16:20 Uhr

»Fantastic Four« für alle mit reduzierter Auswurffraktion

Seit 2021 wird bei Herzinsuffizienz mit HFrEF direkt ab Diagnose eine Viererkombi empfohlen, die sogenannten »Fantastic Four«: ein ACE-Hemmer, Sartan oder ARNI plus Betablocker plus Mineralcorticoid-Rezeptorantagonist plus SGLT-2-Inhibitor. Alle vier Medikamentenklassen konnten anhand harter Endpunkte zeigen, dass sie die Prognose verbessern. Da sie an unterschiedlichen Stellen ansetzen, wirken sie synergistisch – und keiner der vier Wirkstoffe sollte fehlen. Diuretika beeinflussen nicht die Prognose, werden aber häufig zur Symptomkontrolle bei Volumenüberladung gegeben.

Für die anderen beiden Formen der Herzinsuffizienz ist die Evidenz noch nicht ganz so eindeutig. SGLT-2-Inhibitoren und Diuretika werden allen Patienten empfohlen, bei HFmrEF können die anderen drei der Fantastic Four erwogen werden. Bei der HFpEF wird explizit empfohlen, die Begleiterkrankungen zu therapieren. Da Apothekern in der Regel keine genauen Diagnosen vorliegen, sollte man vorsichtig in der Kommunikation mit dem Arzt sein, wenn man meint, es fehle ein Medikament, riet Girwert.

Grundsätzlich richte sich die Auswahl, Dosierung und Reihenfolge der Initiierung der Medikation nach dem Nebenwirkungsspektrum, individueller Verträglichkeit und Begleiterkrankungen. »Zur besseren Verträglichkeit werden nicht mehr als zwei Arzneimittel gleichzeitig auftitriert«, erklärte Girwert. Die Aufdosierung erfolge in zwei- bis vierwöchentlichen Intervallen bis zur Zieldosis oder nach individueller Verträglichkeit. Die Austitrierung einer Substanz sei nicht Bedingung für die Initiierung einer weiteren Substanz. Girwert ging ausführlich auf die einzelnen Medikamentenklassen ein und hatte auch ein Fallbeispiel dabei.

Keine unnötige Selbstmedikation bei Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz-Patient haben allein aufgrund des Alters meist noch mehr Medikamente einzunehmen, was zu einer hohen Tablettenlast und Interaktionen führen kann und die Adhärenz auf eine harte Probe stellt.

Bereits vor einigen Jahren konnte mit der PHARM-CHF-Studie gezeigt werden, dass eine apothekenbasierte, interdisziplinäre Betreuung die Einnahmetreue und Lebensqualität von Patienten mit Herzinsuffizienz verbessert. Für Girwert ist klar: »Apotheken sollen in die Versorgung herzinsuffizienter Patienten eingebunden werden!«

Pharmazeutisch kann man schauen, ob sich Einnahmepunkte zusammenlegen lassen, ob es passende Kombipräparate gibt oder auch passende Stärken, um ein Teilen der Tabletten zu vermeiden. Komorbiditäten sollen mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der Herzinsuffizienz und ihrer Therapie behandelt werden.

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