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Krankenhauspharmazie

Herausforderungen der Zukunft

Der 47. wissenschaftliche Kongresses der ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker hat heute begonnen. Bei der Eröffnungsveranstaltung in Nürnberg ging ADKA-Präsident Dr. Thomas Vorwerk auf Herausforderungen der Zukunft ein.
Sven Siebenand
05.05.2022  17:45 Uhr

Vor dem Ausblick stand in Vorwerks Rede jedoch ein Rückblick. Die vergangenen zwei Pandemiejahre hätten zwei wichtige Aspekte vor Augen geführt. Zum einen hätten die Beschäftigten der Krankenhausapotheken vorbildlich informiert und damit das hohe Vertrauen in den Berufsstand gestützt, zum anderen hätten sie auch in der Pandemie immer den Patienten in den Mittelpunkt gestellt. Teils bis zur Erschöpfung habe man zum Beispiel ganz pragmatisch und unaufgeregt in der Covid-19-Impfkampagne unterstützt. 

Der zweite Teil der Eröffnungsrede thematisierte drei wichtige Herausforderung der Krankenhauspharmazie in der Zukunft. So gelte es die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) im Krankenhaus weiter zu verbessern. Vorwerk: »Hier gibt es noch Luft nach oben.« Das bisherige Regelwerk sei nicht ausreichend. Der ADKA-Präsident forderte, den Rahmen dafür zu schaffen, dass man für Hochrisikopatienten tatsächlich auch klinische Pharmazie anbieten kann und diese dann auch vergütet wird.

Eine zweite Challenge der kommenden Jahre sieht Vorwerk im Fachkräftemangel, der auch die Krankenhausapotheken betreffen werde. Er regte an, sich Gedanken über das Tätigkeitsspektrum zu machen und »Altes, das nicht mehr zeitgemäß ist« zu verlassen, um Neues anbieten zu können. Auch müsse man schauen, wie man stärker kooperieren könne, etwa bei der Herstellung von Arzneimitteln. 

Last, but not least ging Vorwerk auf den Punkt Nachhaltigkeit ein, eine weitere wichtige Aufgabe. »Welchen ökologischen Fußabdruck haben unsere Arzneimittel eigentlich?«, fragte Vorwerk. Man sei es den Patienten von morgen schuldig, in Sachen Nachhaltigkeit etwas zu tun und Konzepte zu entwickeln. 

Vorwerk hob hervor, dass Krankenhausapotheker Teil der Belegschaft eines Krankenhauses seien, aber gleichzeitig natürlich Teil der gesamten Apothekerschaft. So verwundert es auch nicht, dass der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, ebenfalls Grußworte zur Kongresseröffnung sprach. Auch Benkert betonte, dass alle, die in einer Apotheke arbeiten – egal ob im Krankenhaus oder in der Offizin – auch in der Pandemiezeit einen »super Job« gemacht hätten.

Näher ging Benkert auf den Apotheker auf Station ein, der in Niedersachsen bereits gesetzlich vorgeschrieben ist. In anderen Bundesländern sei die Diskussion darüber schon im Gange. Die ADKA würde den Stationsapotheker gerne bundesweit einführen. Benkert versprach für dieses Vorhaben volle Unterstützung vonseiten der BAK.

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