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Diabetes Typ 1

Herausforderung Pubertät

Die Pubertät stellt alles auf den Kopf. Körperliche und seelische Umbrüche sowie der Drang nach mehr Selbstständigkeit und Freiheit passen so gar nicht zu einer chronischen Erkrankung wie Diabetes Typ 1. Zudem verschlechtern die physiologischen Hormonschwankungen die Stoffwechsellage deutlich. Was müssen Eltern und Jugendliche jetzt besonders beachten?
Ilsabe Behrens
09.02.2020  08:00 Uhr

Party feiern: Was geht?

Ausgelassen das Leben genießen, mit der Clique feiern und dazugehören wollen: Das ist völlig normal und altersgemäß. Bei einer Party gibt es etwas zu knabbern, Bier, Wein, Mixgetränke und anderes – und das alles durcheinander, aber in bester ausgelassener Stimmung. Jugendliche mit Diabetes verlieren schnell den Überblick und machen sich keinerlei Gedanken über den Blutzucker. Sie wollen genauso zwanglos wie alle anderen feiern können.

Alkohol senkt – indirekt – den Blutzucker, denn er hemmt die Gluconeogenese in der Leber. Die Leber hat eine Art Reservespeicher für Glucose in Form von Glykogen, das sich durch ­Insulin getriggert im Lauf des Tages einlagert. Im Schnitt sind etwa 150 g Glucose als Glykogen in der Leber gespeichert. Aus diesem Speicher wird Glucose bei niedrigem Blutzucker freigesetzt, um die Zellen zu ver­sorgen. Gesteuert wird die Gluconeogenese über die Glucagonfreisetzung.

Unter Alkoholgenuss ist die Leber durch die Verstoffwechselung des Alkohols »beschäftigt« und es findet ­keine Gluconeogenese aus Glykogen statt. Der Blutzucker sinkt, und es wird weniger Insulin benötigt. Das findet bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45­ Promille statt. Je höher der Blut­alkoholspiegel ist, desto stärker und länger (!) wird die Gluconeogenese gehemmt.

Wie stark Alkohol nun indirekt den Blutzuckerspiegel senkt, hängt von Geschlecht, Körpergröße und Körpergewicht ab. Also eine Gleichung mit vier Variablen, die man vielleicht noch mit klarem Kopf überblicken kann, aber sicherlich nicht mehr nach drei Gläsern Wein. Mit sogenannten Promille-Rechnern im Internet kann man berechnen, wie viel Zeit es braucht, bis man wieder nüchtern ist.

Alkoholische Getränke, zum Beispiel Bier, enthalten auch Kohlenhydrate, die den Blutzucker schnell (da flüssig) ansteigen lassen und normalerweise ­einen Bolus schnell wirkendes Insulin erfordern. Dabei sollte sehr vorsichtig dosiert werden, da der Blutzucker rasch wieder abfällt. Es kann bis zu zwölf Stunden nach Alkoholkonsum noch zu Unterzuckerungen kommen. Alkohol wirkt sich verzögernd auf das Blut­zuckerprofil aus.

Insulinpumpenträgern wird empfohlen, für jedes alkoholische Getränk, zum Beispiel ein Mixgetränk oder ein Glas Wein oder 0,4 l Bier, die Basalrate für zwei Stunden um 30 bis 50 Prozent zu senken. Das ist für Jugendliche mit einer intensivierten konventionellen Therapie (ICT), die Insulin über einen Pen applizieren, deutlich schwieriger. Hier kann der Diabetologe empfehlen, dass bei einem Partyabend die Menge des Basalinsulins beispielsweise um 20 bis 30 Prozent reduziert wird. Sicherheit gewinnt der Jugendliche, wenn er in vertrauter Umgebung, zum Beispiel bei einer Familienfeier, die Alkoholwirkung und den Effekt auf den Blutzucker ausprobiert (Kasten).

Wichtig zu wissen: Bei einer schweren Hypoglykämie nach Alkoholkonsum wirkt Glucagon nicht.

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