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Protonenpumpenhemmer

Großer Nutzen bei passender Indikation

Protonenpumpenhemmer hemmen die Magensäuresekretion selektiv und spezifisch und sind daher geeignet zur Prävention und Therapie säureassoziierter Erkrankungen. Dann ist ihr Nutzen zweifellos größer als ein potenzielles Risiko. Häufig werden PPI jedoch off Label eingesetzt – mit teils mäßigem Erfolg.
Joachim Labenz
15.05.2022  08:00 Uhr

Prävention und Therapie von Ulcera

PPI sind bei Ulkusheilung und -prävention (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni) jedem anderen Wirkprinzip überlegen. Ausnahme: Misoprostol ist in der Prävention des Ulcus ventriculi gleichwertig, aber schlechter verträglich (11). Es ist unklar, ob es einen relevanten Unterschied zwischen den einzelnen Wirkstoffen gibt.

Zur Behandlung eines Ulcus duodeni oder ventriculi wird ein PPI in niedriger Standarddosis vor dem Frühstück eingesetzt. Bei gleichzeitiger HP-Infektion muss eine Eradikationstherapie mit entsprechend angepasster PPI-Dosis erfolgen. Bei einem NSAR-bedingten Ulkus mit fortgesetzter NSAR-Therapie empfiehlt sich die höhere Standarddosis. Die Therapiedauer richtet sich im Wesentlichen nach dem endoskopischen Befund. Bei einem unkomplizierten Ulcus duodeni oder ventriculi (≤ 1 cm) genügen vier Wochen. Bei zuverlässiger Beseitigung der Ursache (HP, keine ulzerogenen Medikamente) ist keine weitere Verordnung nötig. Bei Ulcus ventriculi (Malignomausschluss!) und bei komplizierten Ulzera sollte die Heilung vor Beendigung der PPI-Therapie auf jeden Fall endoskopisch kontrolliert werden.

Die Ulkusprävention bei Einnahme von Acetylsalicylsäure oder nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) hängt ab vom Ulkus- oder besser noch Komplikationsrisiko. Dieses wird durch Patienten- und Therapiefaktoren determiniert (Tabelle 2). Liegt mindestens ein Risikofaktor vor (Ausnahme Alter ≥ 65 Jahre als singulärer Faktor), ist eine präventive Therapie indiziert. Diese erfolgt mit einem PPI in niedriger Standarddosis vor dem Frühstück ab Tag 1 der Risikosituation und kann mit deren Ende gestoppt werden. Es ist wichtig zu wissen, dass das Risiko mit der ersten Einnahme einsetzt und auch nach langfristiger Therapie nicht verschwindet und dass das Risiko mit der Anzahl der Risikofaktoren steigt.

Selektive Cox-2-Hemmer sind eine Alternative zu einem traditionellen (nicht selektiven) NSAR plus PPI. In besonderen Hochrisikosituationen, zum Beispiel bei Patienten mit hohem gastrointestinalen und kardiovaskulären Risiko, kann ein Coxib mit einem PPI kombiniert werden (12).

Risikofaktoren Beispiele
patientenindividuell Alter ≥ 65 Jahre
Ulkusanamnese
Helicobacter-pylori-Infektion
schwerer Verlauf einer Allgemeinerkrankung
Dyspepsie (?)
therapiebedingt NSAR-Wirkstoff
Dosierung von ASS und NSAR
Komedikation mit Glucocorticoiden, Antikoagulanzien oder Plättchenhemmern
selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
Tabelle 2: Risikofaktoren für Ulcera sowie Ulkuskomplikationen unter ASS und NSAR
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