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Protonenpumpenhemmer

Großer Nutzen bei passender Indikation

Protonenpumpenhemmer hemmen die Magensäuresekretion selektiv und spezifisch und sind daher geeignet zur Prävention und Therapie säureassoziierter Erkrankungen. Dann ist ihr Nutzen zweifellos größer als ein potenzielles Risiko. Häufig werden PPI jedoch off Label eingesetzt – mit teils mäßigem Erfolg.
Joachim Labenz
15.05.2022  08:00 Uhr

Unterschiede zwischen den Wirkstoffen

In Deutschland sind die PPI Omeprazol, Esomeprazol, Lansoprazol, Dexlansoprazol, Pantoprazol und Rabeprazol auf dem Markt. Für einen Einnahmezeitraum bis zu 14 Tagen stehen in der Selbstmedikation Esomeprazol, Omeprazol und Pantoprazol (jeweils 20 mg) zur Verfügung. Die Substanzen unterscheiden sich in pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Hinsicht (1).

Praktisch relevant ist die Wirkung auf die gastrale Azidität, da diese – und nicht die Säureproduktion per se – mit der klinischen Wirksamkeit im Hinblick auf Symptomkontrolle und Abheilung einer schweren Refluxösophagitis korreliert ist. Die Tabelle 1 zeigt eine Übersicht der relativen Wirkung der verschiedenen PPI auf die gastrale Azidität (pH) im Vergleich zu 20 mg (niedrige Standarddosis) und 40 mg Omeprazol (hohe Standarddosis) (2, 3). Als Beispiel: 20 mg Pantoprazol wirken wie 4 bis 5 mg Omeprazol.

PPI-Dosierung (mg) Äquivalent zu Omeprazol (mg)
niedrige Standarddosis
Pantoprazol 20 mg 4 bis 5
Lansoprazol 15 mg 13,5
Esomeprazol 20 mg 32
Rabeprazol 20 mg 36
hohe Standarddosis
Pantoprazol 40 mg 9
Lansoprazol 30 mg 27
Esomeprazol 40 mg 64
Rabeprazol 20 mg 36
Tabelle 1: Äquivalenzdosen von PPI in Relation zu 20 mg (low dose) und 40 mg (high dose) Omeprazol (2)

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Vorhersehbarkeit der Wirkung auf die gastrale Azidität. Hier gibt es interindividuell deutliche Unterschiede, zum Beispiel bedingt durch die genetisch determinierte hepatische Metabolisierungsgeschwindigkeit. Eine vorhersehbar gute Wirkung auf den intragastralen pH kann in erster Linie durch zweimal 40 mg Esomeprazol erzielt werden. Eine Unwirksamkeit dieser Medikation spricht daher gegen ein dominierendes Säureproblem.

Bei der klinischen Wirksamkeit und gelegentlich auch der Verträglichkeit kann es individuelle Unterschiede geben, die unabhängig von den Effekten auf den intragastralen pH-Wert sein können. Daher kann ein Präparatewechsel durchaus sinnvoll sein. Unterschiede beim Wirkungseintritt sind gering und klinisch eher nicht relevant.

Zu den gesicherten und zugelassenen Indikationen für PPI gehören die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), die Eradikation von Helicobacter pylori, die Prävention und Heilung von Ulcera, die Behandlung der Ulkusblutung und das Zollinger-Ellison-Syndrom.

Absolute Kontraindikationen gibt es nicht, abgesehen von extrem seltenen allergischen Reaktionen. Allerdings sollte man keinen PPI ohne Indikation verordnen. Daten aus dem ambulanten und stationären Bereich zeigen, dass teilweise mehr als die Hälfte der PPI-Behandlungen inadäquat erfolgt – häufig eben ohne Indikation.

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