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Protonenpumpenhemmer

Großer Nutzen bei passender Indikation

Protonenpumpenhemmer hemmen die Magensäuresekretion selektiv und spezifisch und sind daher geeignet zur Prävention und Therapie säureassoziierter Erkrankungen. Dann ist ihr Nutzen zweifellos größer als ein potenzielles Risiko. Häufig werden PPI jedoch off Label eingesetzt – mit teils mäßigem Erfolg.
Joachim Labenz
15.05.2022  08:00 Uhr

Helicobacter-pylori-Eradikation

Säurehemmung spielt eine entscheidende Rolle bei der Eradikation von Helicobacter pylori (HP) (8). HP benötigt Säure, um sich vermehren und damit überleben zu können. Daher verschwindet das Bakterium beispielsweise bei der ausgebrannten Autoimmungastritis mit Achlorhydrie, selbst wenn es deren Auslöser war. Ebenso erklärt sich das Phänomen, dass die HP-Dichte vor allem im Antrum unter PPI massiv abnimmt mit dem Risiko falsch-negativer Testergebnisse.

Die HP-Eradikation steht mit der Publikation der neuen Leitlinie im Jahr 2022 (9) vor einem Paradigmenwechsel. Sie sollte immer erfolgen, wenn die Infektion nachgewiesen wurde, das heißt: Die Bindung der Indikation an klinische Entitäten wie ein peptisches Ulcus ist passé.

Aufgrund zunehmender Resistenzen des Bakteriums, speziell gegen Clarithromycin und Levofloxacin, die auch in Deutschland die kritische 15-Prozent-Marke überschritten haben, sollte primär eine Bismut-Quadrupel-Therapie erfolgen (Grafik) (9). Bei Unwirksamkeit oder wenn primär eine andere Therapie gewünscht ist, muss eine Resistenzbestimmung erfolgen, die molekulargenetisch zuverlässig aus Magenbiopsien möglich ist. Nach der individuellen Resistenzsituation kann dann auch eine Tripel-Therapie (PPI plus zwei der vier Antibiotika Amoxicillin, Clarithromycin, Levofloxacin, Metronidazol) über insgesamt 14 Tage erfolgen. Einwöchige Therapieschemata sollten wegen mangelnder Wirkung nicht mehr eingesetzt werden.

Amoxicillin und Clarithromycin sind wichtige Antibiotika bei der HP-Eradikation. Für eine optimale Wirkung ist eine intensive Säurehemmung erforderlich. So hängt die Erfolgsrate von der Dosis und Wirksamkeit des eingesetzten PPI ab: Esomeprazol zweimal 40 mg ist wirksamer als Pantoprazol zweimal 40 mg (10). Bei Einsatz anderer Substanzen, zum Beispiel von Metronidazol und Tetracyclin, ist die intragastrale Azidität weniger wichtig.

Die korrekte und konsequente Einnahme der Medikamente während der HP-Eradikation ist hoch relevant. Die PPI sollten vor dem Frühstück und vor dem Abendessen eingenommen werden. Bei der Bismut-Quadrupel-Therapie erfolgt die Einnahme der übrigen Medikation nach den Hauptmahlzeiten und zur Nacht. Bei jeder anderen Therapieform können die Antibiotika zusammen mit dem PPI präprandial eingenommen werden.

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