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Saison 2022/2023

Grippe-Impfstoffe bis 1. April bestellen 

Für die kommende Grippe-Saison können Arztpraxen und Apotheken nun Grippe-Impfstoffe bestellen. Bis zum 1. April 2022 sei die Bestellung möglich, informierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). 
Charlotte Kurz
04.03.2022  15:00 Uhr

Die Bestellung von Influenza-Impfstoffen für die kommende Saison 2022/2023 hat begonnen. Darüber informierte nun die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Demnach sollen Arztpraxen und damit auch Apotheken die Grippe-Vakzine bis spätestens 1. April 2022 bestellen. Die Bestellung im Frühjahr ist wichtig, da die Impfstoff-Hersteller auf Basis der Bestellungen die Grippe-Impfdosen im Laufe des Jahres produzieren.

Zu bestellen ist neben den verfügbaren tetravalenten Impfstoffen auch wieder der Hochdosis-Grippeimpfstoff Efluelda® von Sanofi. Dieser Hochdosis-Impfstoff soll bei Personen ab 60 Jahren verimpft werden, das sieht eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vor. Efluelda kam zudem in der letzten Saison das erste Mal zum Einsatz.

Allerdings hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erst vor Kurzem die Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen Influenza und Masern um ein Jahr bis Ende März 2023 verlängert. Damit können Ärzte und Apotheken weiterhin zwischen Efluelda und einem herkömmlichen inaktivierten, quadrivalenten Grippe-Impfstoff wählen. Hintergrund der Verordnungsverlängerung ist, möglichen Lieferengpässen vorzubeugen und die Versorgung der Über-60-Jährigen mit Grippe-Impfstoffen im kommenden Winter abzusichern.

Die Impfstoffchargen werden laut KBV nach Prüfung und Freigabe durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) dann kurz vor dem Saisonstart sukzessive ausgeliefert. Nachbestellungen, insbesondere in größeren Mengen, seien demnach nicht möglich.

KBV beschwert sich über impfende Apotheken

Die KBV warnte allerdings vor Unberechenbarkeiten bezüglich der Impfstoff-Bestellungen. »Sollten die Apotheker tatsächlich immer weiter ›mit ins Impf-Geschehen eingreifen‹, werde es noch unberechenbarer, wer in die Praxen zum Impfen komme«, so der KBV-Vizechef Stephan Hofmeister laut KBV-Mitteilung. Die Ärzte fordern deshalb eine Abschaffung der Regresse für Impfstoffe.

Auch für die Apotheken ist das Bestellprozedere von Grippe-Impfstoffen immer auch ein Risiko. So sind laut Apothekerverband Nordrhein in dieser Saison bereits wieder viele Grippe-Dosen liegen geblieben. Das Problem bestand auch vergangene Saison. Knapp 650.000 nicht verimpfte Dosen hatten die Apotheken dem Nacht- und Notdienstfonds Anfang des Jahres gemeldet. Insgesamt sind dafür 7 Millionen Euro als Entschädigung ausgeschüttet worden. Die ursprünglich dafür vom BMG bereitgestellten 16 Millionen Euro wurden damit aber bei Weitem nicht ausgeschöpft.

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