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Bilanz Modellprojekte

7000 Grippeimpfungen in Apotheken

In zwei Jahren Modellphase wurden in den teilnehmenden Apotheken etwa 7000 Grippeschutzimpfungen verabreicht, berichtet das Deutsche Arzneiprüfungs-Institut (DAPI) im Rahmen seiner Zahl des Monats.
Daniela Hüttemann
01.09.2022  07:00 Uhr

Dem DAPI liegen die Abrechnungsdaten der Apotheken, die an den Modellprojekten teilgenommen haben, vor. Die Durchführung einer Influenza-Impfung hatten die Apotheken mittels Sonderkennzeichen abgerechnet. Für die Grippesaisons 2020/2021 und 2021/2022 konnte das DAPI nun die Häufigkeit der Durchführung von Grippeschutzimpfungen in Apotheken im Rahmen der Modellvorhaben quantifizieren.

In der ersten Saison konnten nur Apotheken in Modellregionen in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein und dem Saarland teilnehmen. Sie kamen 2020/2021 auf mehr als 1400 Influenza-Impfungen. In der darauffolgenden Saison kamen weitere Modellregionen hinzu, sodass im Herbst und Winter 2021/2022 mehr als 5500 Grippeimpfungen in Apotheken verabreicht wurden. Daraus ergibt sich die Gesamtmenge von etwa 7000 Impfungen. Das erscheint zwar wenig angesichts von jeweils mehr als 20 Millionen ausgelieferter Impfdosen pro Saison. Die Evaluation der Modellregionen wie zuletzt aus dem Saarland ergab jedoch, dass durchaus Menschen erreicht werden konnten, die sich bislang nicht gegen Grippe haben impfen lassen, und die Zufriedenheit der Impflinge mit dem neuen Angebot in den Apotheken sehr groß war. 

Welche Vakzinen?

Die meisten Impfungen wurden in Nordrhein durchgeführt, aber auch Niedersachsen, Westfalen-Lippe und das Saarland kamen auf jeweils mehr als 1000 Impfungen. Das DAPI weiß auch, welche Vakzinen verimpft wurden: »Während in der Saison 2020/2021 am häufigsten die quadrivalenten Impfstoffe Influvac® Tetra und Vaxigrip Tetra® verimpft wurden, wurde im Folgejahr neben Influvac® Tetra am häufigsten der Hochdosis-Impfstoff Efluelda® eingesetzt.«

Ab der kommenden Saison, also schon diesen Herbst, können alle Apotheken mit entsprechend fortgebildeten Approbierten die Grippe- sowie die Covid-19-Schutzimpfung anbieten. Ziel ist es, die Impfquoten gemeinsam mit den Arztpraxen zu erhöhen. Bei der Grippe wird laut nationalem Impfplan eine Durchimpfungsrate von 75 Prozent bei älteren Menschen und Risikopersonen angestrebt. Laut Impfsurveillance der Kassenärztlichen Vereinigung lag die Influenza-Impfrate bei den Über-60-Jährigen in der Saison 2019/2020, also vor Pandemiebeginn und dem Start der Modellprojekte, bei nur 39 Prozent.

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