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Vaginalsekret

Gesundes Mikrobiom sorgt für Balance

Vaginaler Ausfluss ist ein Oberbegriff für alle Flüssigkeiten, die unabhängig von der Menstruation aus der Vagina fließen. Veränderungen des physiologischen Vaginalsekrets können Beschwerden verursachen. Ein Tabuthema, für das eine empathische und kompetente Beratung in der Apotheke wichtig ist.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 19.10.2025  08:00 Uhr

Reproduktive Gesundheit

Das gesunde Mikrobiom ist wichtig für die reproduktive Gesundheit. Kurz vor und während des Eisprungs steigt der pH-Wert in der Vagina unter Estrogen-Einfluss leicht an: ideal für die Fortbewegung und Befruchtungsfähigkeit der Spermien. Schwankt der pH-Wert zu stark, sind die Spermien erheblich beeinträchtigt. Nach einer Befruchtung nimmt die Estrogen-Produktion zu, was die Lebensbedingungen der Lactobazillen verbessert und das Vaginom stabilisiert.

Steigt der pH-Wert trotzdem auf über 4,4, vermehren sich vor allem anaerobe Keime der natürlichen Scheidenflora. Entzündungsreaktionen sind die Folge; damit einhergehend werden vermehrt Prostaglandine gebildet. Vor allem Prostaglandin E2 regt die Uterusmuskulatur an. Das Risiko für Frühgeburt oder Blasensprung ist deutlich erhöht.

Vorbeugend kann das Apothekenpersonal vor allem Frauen mit einer Risikoschwangerschaft dazu raten, alle zwei Wochen den pH-Wert des Scheidensekrets mit einem pH-Wert-Handschuh oder mit Teststreifen aus der Apotheke zu messen. Anhand einer Farbskala lässt sich der pH-Wert ermitteln. Bei ansteigenden Werten ist der Gynäkologe aufzusuchen. Ebenso kann das Apothekenteam lokal wirksame Lactobacillus-Präparate in der Schwangerschaft zur Vorbeugung empfehlen.

Im Wochenbett, einer Zeitspanne von sechs bis acht Wochen nach der Geburt, hat die Frau einen Wochenfluss (Lochien). Blut und Wundsekret werden während der Rückbildung und Verkleinerung der Gebärmutter ausgeschwemmt.

Krankhafter Vaginalfluss

Eine Entzündung der Scheide wird als Vaginitis (Kolpitis) bezeichnet. Zu den Symptomen gehören ein veränderter vaginaler Ausfluss, Reizung, Juckreiz, Schmerzen und Rötung.

Die Ursachen sind vielfältig. Hormonschwankungen, Immunschwäche, übertriebene oder falsche Intimpflege, hormonelle Verhütung, Medikamente, nasse enge Unterwäsche und Stress können pH-Wert und Zusammensetzung des Vaginoms beeinflussen. Entzündungen und eine pathogene Überwucherung mit Keimen (Bakterien, Viren, Pilze), auch aus dem sonst physiologischen Vaginom, sind möglich.

Zur lokalen Kurzzeittherapie einer Mykose oder Vaginose kann das Apothekenpersonal Antiseptika oder Povidon-Jod-Vaginalsuppositorien empfehlen. Antiseptika sind allerdings nur bei leichten Beschwerden über maximal zehn Tage geeignet, da sie auch die gesunde Vaginalflora irritieren können. Bei persistierenden Beschwerden ist der Arzt aufzusuchen.

Frauen mit vaginalen Beschwerden brauchen eine strukturierte Beratung in der Apotheke (Grafik), denn Selbstdiagnosen stimmen nur in 34 Prozent aller Fälle. Persistieren die Beschwerden, sollte die Patientin zum Arzt geschickt werden. Die Grenzen der Selbstmedikation sind bei farblich verändertem oder blutigem Ausfluss und Schmerzen erreicht.

Frauen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen haben ein höheres Risiko für krankhaften Vaginalfluss. Studien haben gezeigt, dass die diabetische Mikrobiota mehr pathogene Bakterien enthält. Das Darmmikrobiom beeinflusst die Vaginalflora, sodass das Risiko für Vaginitiden zunimmt. Die veränderte Glykämie im Vaginalgewebe fördert Pilzadhäsion und -wachstum und schwächt die körpereigene Abwehr.

Schilddrüsenhormone steuern wichtige Stoffwechselfunktionen des Körpers. Bei Störungen sind Sexualhormone wie Estrogen, das zur Aufrechterhaltung der gesunden Vaginalflora wichtig ist, mitbetroffen.

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