Gematik veröffentlicht E-Rezept-Status der Apotheken |
Die Gematik veröffentlicht ab sofort auf einer Deutschlandkarte, welche Apotheken bereits E-Rezepte empfangen können. / Foto: picture alliance/dpa
Um E-Rezepte empfangen, abwickeln und abrechnen zu können, müssen Apotheken nicht nur an die Telematikinfrastruktur angebunden sein, sondern auch ein entsprechendes Software-Update eingespielt haben. Hinzu kommen weitere Voraussetzungen, wie etwa E-Rezept-Schulungen, die das gesamte Apothekenteam absolviert haben muss. Sobald alle diese Faktoren erfüllt sind, sollen sich die Apotheken über das Verbändeportal als »E-Rezept-ready« melden und werden dann im Apothekenverzeichnis der E-Rezept-App der Gematik gelistet. (Die PZ hatte ausführlich darüber berichtet.)
Die Gematik will nun mehr Transparenz in die E-Rezept-Entwicklung bringen und in einer Online-Karte zeigen, welche Apotheken bereits als E-Rezept-bereit registriert sind. Die Karte basiert auf Informationen zum E-Rezept-Status, die die Apotheken (wie oben beschrieben) im Verbändeportal angeben. Laut Gematik sind bislang rund 4.500 Apotheken E-Rezept-ready und könnten jederzeit digitale Verordnungen empfangen.
Dass bislang nicht mehr Apotheken angebunden sind, liegt insbesondere daran, dass die beiden Softwarehäuser CGM (Lauer) und ADG (Phoenix) weiterhin nicht die für das E-Rezept benötigten Updates zur Verfügung stellen. Im sogenannten »TI-Score« der Gematik ist zu sehen, dass bei den Produkten beider Hersteller noch Entwicklungsschritte fehlen. Die Gematik gab heute in einer Mitteilung bekannt, dass den Herstellern zufolge weitere rund 4.500 Apotheken »in den kommenden Wochen« hinzukommen sollen.
Nach PZ-Informationen gibt es weiterhin auch viele Apotheken, die die E-Rezept-Schulungen noch nicht absolviert haben. In vielen Fällen werden diese Schulungen von den Softwarehäusern angeboten. Die Checkliste, die Auskunft darüber gibt, wann eine Apotheke alle Voraussetzungen für das E-Rezept geschaffen hat, ist hier im Verbändeportal einsehbar.
Die Gematik will die Karte der E-Rezept-bereiten Apotheken einmal wöchentlich aktualisieren. Es könne demnach bis zu sieben Tage dauern, bis eine Apotheke auf der Karte markiert wird, heißt es seitens der Gematik. In ihrer Mitteilung appelliert die Gesellschaft an die Apotheken: »Apotheken, die noch nicht mit dem E-Rezept arbeiten, sollten Kontakt zu ihren Softwareherstellern aufnehmen und insbesondere die eigenen Mitarbeitenden im Umgang mit dem E-Rezept schulen, um schnell aufzuschließen und das E-Rezept anbieten zu können.«
Klar ist auch, dass die Apotheken bald unter zeitlichen Druck geraten könnten. Wie die PZ bereits berichtete, könnte die Gematik noch in diesem Monat beschließen, dass alle Apotheken bis zum 1. September dieses Jahres E-Rezept-ready sein müssen. Die Ärzte hingegen sollen mehr Zeit erhalten und schrittweise – je nach Bundesland – verpflichtet werden, digital zu verordnen.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.