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Gentherapien

Gekommen, um zu bleiben

Aktuell sind einige Gentherapien bei seltenen Erkrankungen zugelassen, zahlreiche weitere könnten folgen – perspektivisch auch für Volkskrankheiten. Apotheken werden also in Zukunft immer öfter Patienten beraten, die gentherapeutisch behandelt worden sind.
Daniela Hüttemann
19.03.2023  08:00 Uhr

Keine Eingriffe in Embryonal- und Keimbahnzellen

Wichtig ist, dass keine Keimzellen verändert werden, die auf die nächste Generation übertragen werden. Unseriöses Beispiel ist der chinesische Wissenschaftler Dr. He, der bei einem Zwillingspaar mittels Genschere CRISPR-Cas die T-Helferzellen von Zwillingen im Embryonalstadium so verändert hatte, dass sie resistent gegen HI-Viren sind, was 2018 bekannt wurde und weltweit Kritik ausgelöst hatte.

»Das war gegen alle guten Regeln der wissenschaftlichen Praxis«, unterstreicht Professor Dr. Malte Spielmann, Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit Standorten in Kiel und Lübeck, im Gespräch mit der PZ. Forscher He kam ins Gefängnis. Wie es den Kindern heute geht, ist unbekannt.

CRISPR-Cas wird bereits erfolgversprechend zur Korrektur somatischer Zellen eingesetzt. So gelang es einem Team um Professor Dr. Selim Corbacioglu, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation am Uniklinikum Regensburg, das fetale Gamma-Hämoglobin bei Beta-Thalassämie und Sichelzellanämie durch eine einmalige Transfusion ex vivo »gecrisperter« Zellen bei zwei 21-jährigen Patienten so hochzufahren, dass die beiden nicht mehr auf Bluttransfusionen angewiesen sind. Dies berichtete das Team 2021 im »New England Journal of Medicine« (DOI: 10.1056/NEJMoa2031054). Die Firmen Vertex Pharmaceuticals und CRISPR Therapeutics haben Ende Januar 2023 einen Zulassungsantrag in der EU gestellt. Exagamglogen Autotemcel (Exa-cel, CTX001™) wäre die erste zugelassene CRISPR-Cas-Gentherapie.

Zur Behandlung der Transthyretin-Amyloidose (ATTR) wurde CRISPR-Cas bereits beim Menschen und sogar in einem In-vivo-Verfahren eingesetzt (DOI: 10.1056/NEJMoa2107454). Bei dieser Erkrankung kommt es zu Fehlfaltungen des Proteins Transthyretin, vor allem in den Nervenzellen und im Herzen. Hier wurde die mRNA für das Cas9-Protein mit einer einzelsträngigen guide RNA (gRNA), die es an die richtige Stelle im TTR-Gen bringen soll, als Lipidnanopartikel formuliert und infundiert.

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