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Treffen im Mai

G7-Gesundheitsminister wollen über Antibiotika-Resistenzen beraten

Unter der deutschen G7-Präsidentschaft will Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) Schwerpunkte in der Gesundheitspolitik setzen. Im Rahmen eines baldigen Treffens der G7-Gesundheitsministerinnen und -minister in Berlin steht unter anderem das Thema Antibiotika-Resistenzen auf der Agenda. Weltweit sterben jährlich etwa eine Million Menschen aufgrund von resistenten Erregern.
Charlotte Kurz
12.04.2022  16:30 Uhr
G7-Gesundheitsminister wollen über Antibiotika-Resistenzen beraten

Deutschland hat dieses Jahr die Präsidentschaft der Gruppe der Sieben (G7) inne. Das bedeutet, in dieser Zeit kann die deutsche Bundesregierung Akzente und Schwerpunkte hinsichtlich der Weltpolitik mit den anderen G7-Staaten (Frankreich, Italien, Japan, Kanada, USA und Vereinigtes Königreich) setzen. In einem diesbezüglichen 13-seitigen Programm sind vor allem Punkte hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz, wirtschaftliche Stabilität oder die Verteidigung von demokratischen Werten aufgelistet. Ein wichtiger Schwerpunkt der deutschen G7-Präsidentschaft liegt zudem auf Gesundheit.

Um über gesundheitspolitische Themen zu beraten, treffen sich die Gesundheitsministerinnen und –minister der G7-Staaten am 19. und 20. Mai 2022 im Roten Rathaus in Berlin. In diesem Rahmen sollen sie auch die Finanz- und Entwicklungsministerinnen und –minister der G7-Staaten treffen. Auf der Agenda stehen vor allem drei Themen. Zum einen soll es um die gemeinsame Beendigung der Coronavirus-Pandemie und die Stärkung der Reaktionsfähigkeit auf neue Pandemien gehen. Dabei will sich Deutschland dafür einsetzen, dass das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 70 Prozent der Weltbevölkerung bis Mitte 2022 gegen Covid-19 zu impfen, durch eine Beschleunigung der weltweiten Impfkampagne erreicht werden kann. Hierzu sollen einerseits Impfstoffspenden etwa über die Initiative Covax weiterlaufen sowie lokale Impfstoffproduktionen in ärmeren Ländern weiter unterstützt werden. Deutschland hatte allerdings erst für Schlagzeilen gesorgt, als am Montag bekannt wurde, dass hierzulande Millionen Covid-19-Impfstoffdosen bald das Verfallsdatum erreichen, ohne dass sie gespendet oder weitergegeben werden können.

Im Zuge des G7-Treffens möchte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit seinen Amtskolleginnen und –kollegen außerdem dafür einsetzen, dass Antibiotika-Resistenzen verstärkt bekämpft werden. Weltweit sterben etwa 1,2 Millionen Menschen jährlich an Infektionen, die durch resistente Erreger oder Keime verursacht wurden. Damit gehören Antibiotika-Resistenzen zu den global häufigsten Todesursachen. Um Resistenzen zu verringern, soll der unnötige Einsatz von Antibiotika reduziert und die Forschung und Entwicklung von neuen Antibiotika gefördert werden, schreibt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf seiner Website bezüglich der G7-Präsidentschaft. Auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) will sich in seinem aktuellen Arbeitsprogramm unter anderem neuen Arzneimitteln widmen, die als Reserveantibiotika eingestuft sind.

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