Gesundheitsminister beschließen Pandemie-Pakt |
Mithilfe eines internationalen Frühwarnsystems wollen die G7-Staaten künftige Ausbrüche schneller erkennen und Pandemien so effektiver bekämpfen. / Foto: Getty Images/ MR.Cole_Photographer
Die G7-Staaten dringen auf einen schlagkräftigeren Kampf gegen künftige Pandemien. Ziel sei, Ausbrüche schneller zu erkennen und effektiver zu reagieren, beschlossen die Gesundheitsminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, USA und dem Vereinigten Königreich am heutigen Freitag in Berlin. Ein dazu von ihnen erarbeiteter »Pandemie-Pakt« sieht unter anderem stärkere Frühwarnsysteme vor. Aufgebaut werden müssten weltweit Expertennetzwerke. Als Knotenpunkt solle auch ein Frühwarnzentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genutzt werden, das im vergangenen Jahr in Berlin eingerichtet wurde.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte als Gastgeber, die aktuellen Krisen zeigten, wie wichtig es sei, sich zu verbünden. Die Corona-Pandemie sei nicht beendet und werde auch nicht die letzte sein. Zudem solle die WHO finanziell gestärkt werden. Die G7 wollen ihre Pflichtbeiträge langfristig um 50 Prozent erhöhen, wie es hieß. Auch gesundheitliche Folgen des Klimawandels müssten abgewendet oder begrenzt und die Wirksamkeit von Antibiotika müsse bewahrt werden, machte Lauterbach deutlich.
Die G7-Minister verurteilten erneut den russischen Krieg gegen die Ukraine und sicherten dem Land weitere Unterstützung bei Betrieb und Wiederaufbau des Gesundheitssystems zu. Akuten Hilfsbedarf gebe es in der Versorgung von Menschen mit Verbrennungen und traumatisierten Patienten. Gebraucht würden zudem dringend Prothesen, auch für Kinder, erläuterte Lauterbach.