Pharmazeutische Zeitung online
Interview mit Katharina Jünger

»Für die Apotheker wird sich bald eine Weiche stellen«

Nach dem Verkauf ihres Unternehmens an die Schweizer Zur-Rose-Gruppe hat es die Gründerin der Online-Praxis Teleclinic, Katharina Jünger, derzeit schwer. Innerhalb eines Tages hat sie mehr als 6000 kooperierende Apotheken verloren, derzeit steht der Vorwurf der Zuweisung gegen die Teleclinic im Raum. Im Interview mit der PZ erklärt Jünger, warum sie an Zur Rose verkauft hat und warum sie dennoch hofft, dass sich Apotheken ihrem Bündnis anschließen.
Benjamin Rohrer
28.08.2020  09:00 Uhr

»Vor der Coronakrise gingen 70 Prozent der Verordnungen in die Offizin«

PZ: Eine Abrechnung der Teleclinic-Rezepte über die Krankenkassen ist ja noch nicht möglich. Die Verordnungen werden derzeit also noch privat ausgestellt. Bislang hatten Sie eine Kooperation mit dem Apotheken-Dienstleister apotheken.de. Über diese Kooperation konnten Kunden ihre privaten E-Rezepte an etwa 6000 Apotheken senden. Apotheken.de hat die Zusammenarbeit mit Ihnen sehr plötzlich nach der Übernahme beendet. Wie sehr wirkt sich das auf Ihr aktuelles Geschäft aus?

Jünger: Vor der Coronakrise gingen etwa sieben von zehn Rezepten in die Apotheke. Während der Corona-Maßnahmen lag der Versandanteil zwar kurzzeitig bei 50 Prozent, danach wählten die Kunden aber wieder häufiger die Apotheken vor Ort aus. Aufgrund der letzten Entwicklungen bleibt für die Rezeptabwicklung derzeit nur die deutsche Versandapotheke Mache, die weiterhin mit uns zusammenarbeitet. Aber wir arbeiten bereits an neuen Lösungen.

PZ: An welchen denn?

Jünger: Wir stellen derzeit eine neue Möglichkeit der Rezeptweiterleitung auf die Beine. Die Patienten können sich dann wieder eine Vor-Ort-Apotheke aussuchen. Der Apothekeninhaber erhält dann per Mail eine Benachrichtigung, dass ein Teleclinic-Patient sein Rezept, das eine qualifizierte ärztliche Signatur trägt, bei ihm einlösen möchte. Das ist für den Patienten aber auch für uns natürlich viel aufwändiger im Vergleich zu dem Mechanismus, den wir vorher mit unserem Kooperationspartner etabliert hatten.

Was ist mit dem Zuweisungsverbot?

Jünger: Wie gesagt, das ist eine Übergangslösung. Außerdem ist es nach wie vor so, dass der Patient auf die Apotheke vor Ort bestehen kann. Nur müsste das Rezept dann per Post versendet werden. In jedem Fall entscheidet der Patient, was mit dem Rezept passiert und nicht wir.

PZ: Zurück zur Übernahme von Zur Rose. Sie kennen das sogenannte »Edikt von Salerno«? Wie stellen Sie sicher, dass die ärztliche Verordnung und die Abgabe in der Apotheke unabhängig voneinander funktionieren?

Jünger: Ganz einfach: Eine gegenseitige Beeinflussung ist rechtlich nicht zulässig. Teleclinic ist und bleibt neutral. Der Kunde wird immer entscheiden können, wo er seine Rezepte einlösen möchte. Genau aus diesem Grund haben wir auch beispielsweise mit Pharmafirmen oder Krankenversicherungen nicht verhandeln wollen. Im Übrigen möchte ich festhalten, dass auch das Pro-AvO-Bündnis sich gerade mit »Fernarzt« verbunden hat.

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