Pharmazeutische Zeitung online
Glaukom

Früh erkennen, Erblindung vermeiden

Das Glaukom ist die häufigste Erblindungsursache weltweit, bleibt aber häufig lange Zeit unerkannt. Früherkennung und rechtzeitige Therapie sind essenziell, um bleibende Sehnervenschäden zu vermeiden.
Sandor Blümle
Fritz Hengerer
08.06.2025  08:00 Uhr

Früherkennung ist essenziell

Die Früherkennung ist die einzige Möglichkeit, einen Sehverlust durch ein Glaukom zu vermeiden. Mithilfe moderner Diagnostik lässt sich die Erkrankung erkennen, bevor Symptome auftreten. Der Berufsverband Deutscher Augenärzte (BVA) empfiehlt eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung für Menschen ab 40 Jahren. Dabei werden der Augeninnendruck und der Sehnerv überprüft.

Liegt ein Glaukomverdacht vor, folgen weitergehende Untersuchungen. Die Screening-Untersuchungen sind nicht Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die GKV übernimmt die Kosten nur, wenn ein Glaukom bereits diagnostiziert wurde oder ein begründeter Verdacht darauf vorliegt.

Diagnostische Verfahren

Die Frühdiagnostik des Glaukoms beinhaltet die Augeninnendruckmessung (Tonometrie), die Beurteilung des Kammerwinkels (Gonioskopie) und die Untersuchung des Sehnervenkopfes (Funduskopie). Bei der Funduskopie lassen sich typische Glaukomschäden wie die Aushöhlung des Sehnervenkopfes (Papillenexkavation) beurteilen.

Aussagekräftig ist der Augeninnendruck erst in Verbindung mit der Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie), da diese den Druck beeinflusst. Ein IOD oberhalb des Normbereichs kann auf ein Glaukom hinweisen. Bei Verdacht gibt ein Tagesdruckprofil oder ein stationäres Augendruckprofil Aufschluss über IOD-Schwankungen. Dabei wird der IOD in der Regel zwischen 16 und 17 Uhr, zwischen 20 und 21 Uhr sowie zwischen 23 und 24 Uhr gemessen, ebenso morgens im Liegen zwischen 6 und 7 Uhr sowie zwischen 8 und 9 Uhr.

Die Technik der optischen Kohärenztomografie (OCT) war ein Meilenstein in der Glaukomdiagnostik. Das bildgebende Verfahren arbeitet mit einem schwachen Laserstrahl und ist berührungs- und schmerzfrei. Es stellt empfindliche Strukturen wie die retinale Nervenfaserschicht und den Sehnervenkopf in hoher Auflösung dar und vermisst sie. So können feinste Veränderungen über die Zeit bestimmt werden, um Aussagen über die individuelle Progressionsrate zu treffen (Abbildung).

Bei nachgewiesener Glaukomerkrankung zahlt die GKV für diese Untersuchung, als Vorsorgeleistung nicht.

Bei der optischen Kohärenztomografie wird die retinale Nervenfaserschichtdicke bestimmt. Die Abbildung zeigt ein an Glaukom erkranktes Auge… / © Hengerer
…diese ein gesundes Auge. / © Hengerer

Die quantitative Erfassung des Gesichtsfeldes bezeichnet man als Perimetrie. Unter dem Gesichtsfeld versteht man den Sehbereich, den man wahrnimmt, ohne den Kopf zu drehen und die Augen zu bewegen. Die Defekte des Sehnervs können unterschiedlich ausgeprägt sein und führen im Verlauf der Erkrankung zu einer Abnahme des Blickfeldes.

Gesichtsfelddefekte nimmt der Patient selbst häufig sehr spät oder überhaupt nicht wahr. Das liegt einerseits daran, dass – anders als bei einer Makuladegeneration – die Gesichtsfeldeinschränkungen von außen nach innen verlaufen, andererseits daran, dass das gesunde Auge die fehlenden Bereiche des erkrankten Auges kompensieren kann. Das Maß für den Gesichtsfeldschaden ist die mittlere Defekttiefe (MD). Sie wird in Dezibel (dB) angegeben und sollte idealerweise bei 0 liegen.

Die Progression des Gesichtsfeldschadens zeigt eine große Variabilität. Die MD kann bis zu 11 dB pro Jahr abnehmen, wobei eine mittlere Defekttiefe von –15 dB bereits eine schwerwiegende funktionelle Einschränkung darstellt.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa