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Asthma bronchiale

Fokus auf Entzündung und Remission

Die aktuell veröffentlichte Leitlinie zum Asthmabronchiale definiert die Ziele der Pharmakotherapie neu: langfristige Prävention anstelle bloßer Symptomlinderung. Inhalative Glucocorticoide stehen dabei im Zentrum. Therapeutische Antikörper, die selektiv die jeweils dominierenden Entzündungskaskaden hemmen, helfen Patienten mit schwerem Asthma.
Gerd Bendas
08.06.2023  11:00 Uhr

Molekulare Targets für Antikörper

Bei einem allergischen Asthma mit hohen IgE-Plasmaspiegeln kann das aus B-Lymphozyten freigesetzte IgE als Mediator direkt blockiert werden, zum Beispiel mit Omalizumab. Dadurch wird dessen Bindung an Mastzellen oder Basophile und damit deren Mediatorfreisetzung blockiert.

Bei einem allergischen Asthma mit einer dominierenden TH2-Aktivität kann durch Hemmung von IL-4 und IL-13 bereits die Aktivierung der B-Zellen unterdrückt werden. Hierzu wird Dupilumab eingesetzt.

Das Typ-2-Asthma ist durch eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen gekennzeichnet. Dieser Typ tritt meist erst bei Erwachsenen (ab 35 Jahren) auf und ist durch schwere Krankheitsverläufe mit einer stark schwankenden Symptomatik gekennzeichnet. Die Patienten leiden häufig an heftiger Sinusitis und Nasenpolypen. Wie erläutert, kann eine Eosinophilen-Aktivierung durch allergische Stimuli über TH2–Zellen, aber auch durch nicht allergische Auslöser von lymphoiden Zellen des angeborenen Immunsystems forciert werden. IL-5 ist dabei der entscheidende Mediator. Daher ist die Hemmung von IL-5, zum Beispiel mit Mepolizumab, ein herausragendes Target bei der Behandlung schwerer Formen.

Allergisches Asthma mit hohen IgE-Spiegeln

Mit Omalizumab (Xolair®) wurde bereits 2005 ein Antikörper zur Zusatzbehandlung von Patienten (ab sechs Jahren) mit schwerem, persistierenden IgE-vermittelten Asthma zugelassen, wenn diese nicht ausreichend auf ICS ansprechen.

Omalizumab ist ein humanisierter Antikörper mit Bindungsspezifität für den Fc-Teil des humanen IgE. Er blockiert die aus Plasmazellen freigesetzten IgE-Moleküle in ihrer Rezeptorwirkung an Mastzellen und Basophilen und damit die Ausschüttung von Mediatoren wie Histamin oder Leukotrienen nach Allergenkontakt. Omalizumab reduziert auch die Expression der IgE-Rezeptoren auf diesen Zellen. Voraussetzung für die Anwendung ist der Nachweis eines ganzjährig auftretenden Aeroallergens, zum Beispiel Tierhaare, durch einen In-vitro- oder einen Hauttest.

Omalizumab wird subkutan in einer den IgE-Spiegeln angepassten Dosierung im 14-tägigen oder monatlichen Intervall appliziert. Die maximale Dosierung beträgt 600 mg alle zwei Wochen. Der Antikörper führt zu einer etwa 40- bis 50-prozentigen Reduktion schwerer Krankheitsanfälle (Exazerbationen). Die Therapie wird prinzipiell gut vertragen; lokale Reaktionen an der Einstichstelle sowie Kopfschmerzen sind als unerwünschte Wirkungen beschrieben.

Auf der Grundlage der S2k-Leitinie zur Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten Erkrankungen aus dem Jahr 2022 (11) kann bei Erwachsenen mit einem sicher diagnostizierten allergischen Asthma auch eine Allergen-Immuntherapie (AIT) erwogen werden. Ziel ist es, die Asthmakontrolle nachhaltig zu verbessern, Exazerbationen zu vermeiden und den Bedarf an Dauermedikamenten zu senken. Eine AIT ist dabei kein Ersatz, sondern ein Add-on zu einer antiasthmatischen Pharmakotherapie. Bei Allergien gegenüber Aeroallergenen kommen grundsätzlich eine subkutane (SCIT) oder eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) infrage.

Voraussetzung ist ein klarer Zusammenhang von Allergen und pulmonalen Symptomen bei einem ansonsten kontrollierbaren Asthma. So kann eine AIT beispielsweise bei Erwachsenen mit Asthma Stufe 3 oder 4 und Allergie gegen Hausstaubmilben helfen, das therapeutische Ansprechen zu verbessern und die ICS-Dosis zu vermindern (12).

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