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Asthma bronchiale

Fokus auf Entzündung und Remission

Die aktuell veröffentlichte Leitlinie zum Asthmabronchiale definiert die Ziele der Pharmakotherapie neu: langfristige Prävention anstelle bloßer Symptomlinderung. Inhalative Glucocorticoide stehen dabei im Zentrum. Therapeutische Antikörper, die selektiv die jeweils dominierenden Entzündungskaskaden hemmen, helfen Patienten mit schwerem Asthma.
Gerd Bendas
08.06.2023  11:00 Uhr

Pathophysiologische Mechanismen

Die zugrunde liegenden pathologischen Mechanismen sind komplex. Grundsätzlich basiert die Krankheit auf einer bronchialen Entzündungsreaktion, die eine komplexe Entzündungskaskade vorantreibt. Gleichzeitig liegt eine bronchiale Hyperreagibilität vor, die in dem inflammatorischen Szenario einen Spasmus der Bronchialmuskulatur sowie eine Schwellung der Bronchialwände verursacht. Schleimhautödeme und die verstärkte Schleimsekretion führen dann zu einer endobronchialen Obstruktion, die funktionell die Atemnot induziert.

Das Zusammenspiel von Schleimhautödem, Bronchospasmus und Hypersekretion wird auch als »Asthma-Trias« bezeichnet.

Obwohl die Atemnot anfallsweise auftritt, herrscht auch in den symptomfreien Intervallen eine entzündliche Aktivität in den Bronchien. Dies führt langfristig zum Umbau (Remodelling) des Lungengewebes mit Verdickung der Bronchialwände durch verstärktes Wachstum von Muskelzellen und Bindegewebe, zur Zunahme schleimbildender Drüsenzellen und damit zu einer generell beeinträchtigten Lungenfunktion.

Phänotypen des Asthmas

Die Asthmasymptome sind zwar gleich, doch dahinter verbirgt sich eine heterogene Entzündungserkrankung, die über die klassische Einteilung in intrinsisches und allergisches Asthma hinausgeht. Die Entzündungsprogression wird subepithelial im bronchialen Gewebe durch ein komplexes Zusammenspiel von Entzündungszellen und Mediatoren vorangetrieben (Abbildung 1). Anhand der unterschiedlichen Dominanz dieser Wege, die sich auch laborchemisch voneinander abgrenzen lassen, können diese als »Phänotypen der Asthmaerkrankung« kategorisiert werden.

Diese Phänotypisierung verbessert eine zielgerichtete Therapie und hat insbesondere für die Behandlung schwerer Verlaufsformen große Relevanz. Ein allergisches Asthma ist gekennzeichnet durch erhöhte Level an Immunglobulin E (IgE) oder den Interleukinen IL-4 und -13. Doch auch nicht allergische Trigger können die Entzündungskaskaden forcieren. Da bestimmte Zytokine, insbesondere IL-5 und IL-13, nicht nur von Allergen-spezifischen TH2-Zellen des adaptiven Immunsystems, sondern auch von Allergen-unspezifischen lymphoiden Zellen des angeborenen Immunsystems freigesetzt werden, fasst man diese beiden Phänotypen der asthmatischen Entzündung neuerdings unter dem Oberbegriff »Typ-2-Asthma« zusammen (Abbildung 1, rechts). Die Aktivierung von Eosinophilen ist ein wichtiger Entzündungstrigger (4).

Inwieweit das bisherige »eosinophile Asthma« mit einem Typ-2-Asthma gleichzusetzen ist, ist noch nicht völlig geklärt. Als »Typ-2-Biomarker« werden neben der Eosinophilenzahl in Blut und Sputum auch das exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO) zur Therapiekontrolle genutzt (5).

Eine Typ-2-Entzündung spricht therapeutisch meist gut auf inhalative Corticosteroide an, wobei die Typ-2-Biomarker dadurch deutlich reduziert werden (6). Die Anzahl der Eosinophilen wird auch als Indikator für ein besseres Ansprechen auf eine Antikörpertherapie angesehen (7).

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