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Internationale Freinamen

Der Name ist Programm

Eine schier unüberschaubare Zahl von Arzneistoffen ist in Deutschland auf dem Markt. Die Internationalen Freinamen (INN) sind ein probates Mittel, Arzneistoffe bestimmten Klassen zuzuordnen. Ermöglicht wird dies durch ein System markanter Kennsilben in den Namen. Ein Überblick über Präfixe, Infixe und Suffixe als informative Bestandteile von Arzneistoffnamen.
AutorKontaktFranz Bracher
AutorKontaktFerdinand Breu
AutorKontaktIsabel Hammerl
Datum 06.06.2021  08:00 Uhr

Wichtige Suffixe

Deutlich häufiger als Präfixe und Infixe verwendet man in den INN Suffixe. Eine umfassende Präsentation aller Suffixe würde den Rahmen dieses Artikels sprengen (3).

Es muss erwähnt werden, dass dieses Benennungsschema nicht immer konsequent eingehalten wird, vor allem nicht bei alten Wirkstoffen. So enthalten zum Beispiel Bifonazol und Clotrimazol noch nicht das für Azol-Antimykotika vorgesehene Suffix »conazol« und auch das altehrwürdige Naproxen endet nicht auf »profen«. Anders herum sollte man aus den Endsilben des anabolen Steroids Stanozolol nicht auf einen Betablocker (»olol«) schließen.

Das Suffix (gelegentlich auch Infix) »vir« wurde früher ganz allgemein für antivirale Wirkstoffe verwendet. Mit der rapiden Entwicklung spezifischer Virustatika, vor allem gegen HIV und Hepatitis C, hat diese Kennsilbe in den letzten Jahren eine zunehmende Verfeinerung erfahren. Konkrete Beispiele finden sich in Tabelle 1, in der ausgewählte Suffixe bekannter, bevorzugt neuer Wirkstoffklassen mit jeweils einigen Beispielen aufgelistet sind.

Suffix Wirkstoffklasse Beispiele (INN)
Neuere Diabetes-Wirkstoffe
-glutid GLP1-Mimetika Liraglutid, Semaglutid
-natid GLP1-Analoga Exenatid, Lixisenatid
-gliptin DPP4-Inhibitoren Saxagliptin, Vildagliptin
-flozin SGLT2-Hemmer Canagliflozin, Dapagliflozin
Wirkstoffe mit hormoneller oder antihormoneller Aktivität
-(ox)ifen Antiestrogene, Estrogenrezeptor-Modulatoren Tamoxifen, Raloxifen
-rozol nicht steroidale Aromatasehemmer Anastrozol, Letrozol
-lutamid nicht steroidale Antiandrogene Flutamid, Bicalutamid
-relin Releasing-Hormone, LH-RH-Agonisten Buserelin, Goserelin
-relix LH-RH-Antagonisten Abarelix, Cetrorelix, Degarelix
Krebsmedikamente
-tinib Tyrosinkinase-Inhibitoren Sunitinib, Dasatinib
-rafenib Raf-Kinase-Inhibitoren Sorafenib, Vemurafenib
-ciclib Inhibitoren von Cyclin-abhängigen Kinasen Palbociclib
-taxel Taxane Paclitaxel, Docetaxel
-parib PARP-Inhibitoren Niraparib, Rucaparib, Talazoparib
-citabin Antimetabolite, Cytidin-Analoga Gemcitabin, Capecitabin
-zomib Proteasom-Inhibitoren Bortezomib, Carfilzomib
Antivirale Wirkstoffe
-buvir RNA-Polymerase (NS5B)-Inhibitoren Dasabuvir, Sofosbuvir
-previr Hepatitis-C-Virus(HCV-) Protease-Inhibitoren Boceprevir, Faldaprevir
-asvir Hepatitis-C-Virus(HCV-)Protease-Inhibitoren Ombitasvir, Daclatasvir
-ciclovir Nucleosid-Analoga mit »aufgeschnittenen« Zuckern Aciclovir, Ganciclovir, Penciclovir
-cavir carbocyclische Nucleosid-Analoga Abacavir, Entecavir
-fovir antivirale Phosphonsäurederivate (Nucleotid-Analoga) Adefovir, Cidofovir, Tenofovir
-tegravir HIV-Integrase-Inhibitoren Dolutegravir, Elvitegravir, Raltegravir
Sonstige
-prazol Protonenpumpenhemmer Pantoprazol, Omeprazol
-pril ACE-Hemmer Ramipril, Enalapril
-sartan Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten Losartan, Telmisartan
-setron 5-HT3-Rezeptor-Antagonisten Ondansetron, Tropisetron
-triptan 5-HT1-Rezeptor-Antagonisten Sumatriptan, Rizatriptan
-vastatin HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Atorvastatin, Pravastatin, Simvastatin
-xaban Inhibitoren des Blutgerinnungsfaktors XA Apixaban, Rivaroxaban
Tabelle 1: Kennsilben von wichtigen Wirkstoffklassen
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