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Endometriose
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Chamäleon der Gynäkologie

Frauen mit Endometriose haben häufig einen langen Leidensweg bis zur Diagnose. Die neue S2k-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Endometriose gibt neue Empfehlungen, die auch für die kompetente Beratung in der Apotheke wichtig sind.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 11.12.2025  09:00 Uhr

Schonende Diagnostik

Zur Anamnese können Ärzte verschiedene Fragebögen heranziehen, zum Beispiel den Basis-Fragebogen der Arbeitsgemeinschaft Endometriose oder den Fragebogen Patientin IEEP 1 aus der S2k-Leitlinie.

Neu ist die Empfehlung, dass eine strukturierte Schmerzanamnese verschiedene Schmerzmechanismen, das Risiko der Chronifizierung und psychosomatische Komorbiditäten berücksichtigen sollte. Erstmalig widmet sich die Leitlinie den psychischen Belastungen der Frau mit einem Screening auf Angst und Depressionen. Die Symptomatik einer Dysmenorrhö, Dyschezie, Dysurie und Dyspareunie sowie unerfüllter Kinderwunsch sind zu untersuchen.

Im Fokus steht eine schonende Diagnostik, zunächst mit gynäkologischer Untersuchung und transvaginaler Sonografie (TVS) als primäres Bildgebungsverfahren. Ergänzend wird bei unklarer Symptomatik und zur Operationsplanung die MRT eingesetzt. Die Bauchspiegelung (Laparoskopie), früher Goldstandard der Diagnostik, liefert eindeutige Ergebnisse. Sie gilt nun als Mittel der Wahl bei unklarem Befund, zur histologischen Abklärung, bei Versagen der konservativen Therapie oder ohnehin geplanter Operation.

Aufgrund der geringen Spezifität wird von vielen Selbsttests abgeraten. Die Leitlinienautoren erwähnen mit Zurückhaltung einen Speicheltest mit Mikro-RNA, der Anfang 2025 auf den Markt gekommen ist. Dieser ist keine Krankenkassenleistung, da noch keine multizentrischen, unabhängigen, randomisierten Bestätigungsstudien vorlägen und viele Fragen zur zugrunde liegenden Studie offen seien. Mit dem Test werden in einer Speichelprobe 109 verschiedene Mikro-RNA-Moleküle bestimmt, aus deren Konzentrationsverhältnis die Diagnose Endometriose ermittelt werden soll.

Eine Adenomyose ist ebenfalls eine häufige gynäkologische Erkrankung und wird oft mit der Endometriose verwechselt (Kasten).

Hormonelle Therapien

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige Therapie erfordert mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität. Da Estrogene die Zellproliferation, Angiogenese und Ausschüttung proinflammatorischer Mediatoren und damit das Zellwachstum der ek- und normotopischen Endometriumzellen fördern, ist das Absenken des Estrogen-Spiegels bis zur Amenorrhö effektiv.

Systemisch wirksame Therapeutika beeinflussen die Hypothalamus-Hypophysen-Achse, während Lokaltherapeutika zur Endometriumatrophie führen. Es sollten keine schmerzhaften Zwischenblutungen auftreten, da diese die Adhärenz gefährden. In der Apotheke ist darauf hinzuweisen, dass es gut auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Therapiemöglichkeiten gibt und es immer besser ist, den Gynäkologen aufzusuchen als die Therapie abzubrechen. Letzteres führt zur Zunahme der Läsionen und Progression der Erkrankung.

Zur Erstlinientherapie empfiehlt die Leitlinie

  • schon bei Verdacht und ohne Diagnosesicherung ein geeignetes Gestagen, vorzugsweise Dienogest, oder
  • nach einer Laparoskopie mit gesicherter Endometriose einen oral verfügbaren GnRH-Antagonisten, gegebenenfalls mit einer Add-back-Therapie (exogene Gabe von Estrogenen und Gestagenen, um Nebenwirkungen durch Hormonentzug zu verhindern).

Zur Zweitlinientherapie stehen an erster Stelle

  • ein oral verfügbarer GnRH-Antagonist, gegebenenfalls mit Add-back-Therapie, aber ohne zwingender Diagnosesicherung,
  • kombinierte orale Kontrazeptiva,
  • andere Gestagene, auch zur lokalen Anwendung,
  • GnRH-Agonisten, gegebenenfalls mit Add-back-Therapie.
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