CAR-T-Zellen bei Non-Hodgkin-Lymphom |
Lymphknotenschwellung ist ein mögliches Symptom eines Lymphoms, einer Krebserkrankung des lymphatischen Systems. / Foto: Adobe Stock/ glisic_albina
Vorgesehen ist das Axicabtagen-Ciloleucel-haltige Präparat für die Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) beziehungsweise primär mediastinalem B-Zell-Lymphom (PMBCL), die zwei oder mehrere systemische Vorbehandlungen erhalten haben. Das zweite bereits verfügbare CAR-T-Zelltherapeutikum, das Tisagenlecleucel-haltige Medikament Kymriah® von Novartis Pharma, ist dagegen zur Behandlung der akuten lymphatischen B-Zell-Leukämie (ALL) bei Patienten bis 25 Jahren und – wie Yescarta – zur DLBCL-Therapie bei Erwachsenen nach zwei oder mehr Linien einer systemischen Therapie zugelassen.
Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) gehören zu den malignen Lymphomen. Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist mit einem Anteil von 30 bis 40 Prozent die häufigste Form des NHL bei Erwachsenen. Die jährliche Inzidenz liegt bei etwa 7 pro 100.000 Personen. Die Erkrankung verläuft äußerst aggressiv und führt unbehandelt rasch zum Tod – eine Eigenschaft, die sie auch mit dem primär mediastinalen B-Zell-Lymphom (PMBCL) teilt. Dabei handelt es sich um eine weitere Form des NHL, die etwa 2 Prozent aller NHL-Fälle ausmacht. Grundsätzlich sind beide Erkrankungen heilbar, allerdings sprechen bis zu 50 Prozent der Patienten nicht auf eine Standardtherapie an oder erleiden im Verlauf ein Rezidiv.
Bei beiden Präparaten werden patienteneigene T-Zellen durch Genmodifikation so verändert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) exprimieren. Dieser Rezeptor richtet sich gegen das Oberflächenantigen CD19 auf B-Zellen. Bindet eine den CAR tragende T-Zelle an eine CD19-exprimierende Zelle, aktivieren die kostimulierenden Domänen CD28 und CD3-ζ nachgeschaltete Signalkaskaden, die bei den T-Zellen zum Beispiel zu Aktivierung, Proliferation und Sekretion von inflammatorischen Zytokinen und Chemokinen führen. Diese Abfolge von Ereignissen führt zur Apoptose und Nekrose der CD19-exprimierenden Zielzellen. Dem Immunsystem wird sozusagen beigebracht, den Tumor zu bekämpfen.