CAR-T-Zellen bei Non-Hodgkin-Lymphom |
Sven Siebenand |
30.12.2019 08:00 Uhr |
Yescarta wird einmalig intravenös infundiert. Die Dosis enthält 2 × 106 CAR-positive, lebensfähige T-Zellen pro kg Körpergewicht oder maximal 2 × 108 CAR-T-Zellen bei Patienten mit einem Gewicht von mindestens 100 kg. Einige Tage vor der Verabreichung der Zellen sollte der Patient einen kurzen Chemotherapiezyklus erhalten, um seine weißen Blutzellen abzutöten. Direkt vor der Infusion bekommt er Paracetamol und ein Antihistaminikum, um das Risiko von Reaktionen auf die Infusion zu senken. Die Infusion der Zellen soll innerhalb von 30 Minuten erfolgen.
Ablauf einer CAR-T-Zelltherapie / Foto: PZ/Spitzer
Eine CAR-T-Zelltherapie darf nur in einer qualifizierten klinischen Einrichtung erfolgen und muss von speziell geschultem Personal durchgeführt werden. Vor der Infusion muss sichergestellt sein, dass eine Notfallausrüstung sowie mindestens vier Dosen des Anti-Interleukin-6-Antikörpers Tocilizumab (RoActemra®) vorhanden sind. Der Grund für diese Vorsichtsmaßnahme ist das mögliche Auftreten eines sogenannten Zytokin-Freisetzungssyndroms. Dabei handelt es sich um eine massive Freisetzung von Zytokinen aus T-Zellen, die unter anderem zu Blutdruckabfall, Gehirnödem, Schock und Herzstillstand führen kann. Tocilizumab dämpft diese überschießende Immunantwort. In der Fachinformation von Yescarta wird dazu geraten, dass die Patienten nach der Behandlung zehn Tage lang engmaschig mit Blick auf Nebenwirkungen überwacht werden. Zudem sollten sie sich nach der Infusion mindestens vier Wochen lang in der Nähe einer Fachklinik aufhalten.
Die Anwendung von Yescarta bei Schwangeren oder bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Zudem ist nicht bekannt, ob die Zellen in die Muttermilch oder auf das gestillte Kind übergehen. Stillende Frauen sollten über das potenzielle Risiko für das gestillte Kind informiert werden.
Mit Yescarta behandelte Patienten dürfen kein Blut sowie keine Organe, Gewebe und Zellen für Transplantationen spenden. Es liegen keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit aktiver HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion vor. Vor der Entnahme der Zellen für die Herstellung von Yescarta ist ein Screening auf diese Viren durchzuführen.