Bundesregierung will Corona-Impfungen in Apotheken |
In der Beschlussfassung heißt es zudem, dass auch die Impfungen in Arztpraxen ausgeweitet werden sollen. Das Ärztehonorar soll dafür erhöht werden. In dem Papier ist allerdings kein konkreter Wert genannt. Das Honorar für die Impfungen wurde allerdings bereits diese Woche mit der neuen Impfverordnung erhöht. Die Länder sollen außerdem alle Personen über 18 Jahren anschreiben und eine Booster-Impfung nahelegen. Um die Infektionsdynamik zu brechen, sollen die Länder dafür sorgen, dass unter anderem bei Veranstaltungen in Innenräumen oder in der Gastronomie ein 2G-Prinzip umgesetzt wird. Sollte eine bestimmte Hospitalisierungsquote übertroffen werden, sollen auch 2G-Plus-Konzepte gelten.
Wie sich diese möglichen Beschlüsse mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes decken, ist allerdings noch unklar. Zur Erinnerung: SPD, FDP und Grüne hatten im Bundestag einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem zahlreiche neue Coronavirus-Maßnahmen eingeführt werden sollen. Immer mehr Ampel-Politiker hatten sich auch für Booster-Impfungen in Apotheken ausgesprochen, bislang gibt es aber keinen entsprechenden Änderungsantrag zu dem Gesetz.
Einen weiteren prominenten Befürworter von Booster-Impfungen in Apotheken gibt es seit dem heutigen Mittwoch: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, will das Impf-Tempo durch Corona-Impfungen in Apotheken erhöhen. »Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten«, sagte Wieler am Mittwochabend bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Deshalb sei er ganz klar dafür, dass unter anderem Apotheker impfen sollten. Die Booster-Impfungen seien umfänglich. »Je schneller geimpft wird, desto besser.« Es brauche jedes niedrigschwellige Angebot. »Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff.« Zugleich plädierte Wieler für die 2G-Regeln (geimpft und genesen). »Wir dürfen denen, die sich nicht impfen lassen, wirklich nicht die Chance geben, die Impfung zu umgehen, zum Beispiel, indem sie sich freitesten lassen.« Momentan laufe Deutschland auf eine »ernste Notlage« zu. »Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht handeln.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.