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»Apotheker können Pandemie«

Söder lobt Apotheker beim Impfstart in Bayern

Im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) startete heute die Covid-19-Impfkampagne in Bayerns Apotheken. Ralph Laves, Inhaber der Feilitzsch-Apotheke in München, impfte eine Kundin gegen die Viruserkrankung und informierte Söder und die zahlreichen Pressevertreter über die neue Dienstleistung.
Brigitte M. Gensthaler
08.02.2022  16:22 Uhr

Ministerpräsident Söder begrüßte das Impfangebot der Apotheker ausdrücklich und würdigte es als eine »hervorragende Ergänzung« der bestehenden Angebote in Impfzentren und Arztpraxen. »Apotheker können Pandemie«, sagte Söder. In Bayern habe es schon früh das Bestreben gegeben, die Apotheker einzubinden, zum Beispiel bei der Booster-Impfkampagne im Herbst 2021. Doch da habe es im Bund noch keine gesetzliche Grundlage dafür gegeben.

Der Ministerpräsident verwies ebenso wie der Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), Thomas Benkert, auf den niederschwelligen Zugang zu Apotheken. Damit könne man der Bevölkerung ein ergänzendes breites Impfangebot machen, sagte Benkert. Er sehe keinerlei Konkurrenz zu den Ärzten, zumal das Schulungs-Curriculum für die impfwilligen Apotheker in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer entstanden sei. »Die bayerischen Apothekerinnen und Apotheker sind bestens gerüstet, die Ärzteschaft aktiv in der Impfkampagne zu unterstützen.«

Benkert: 140 bayerische Apotheken bieten Impfungen an

Im Freistaat sind laut Benkert aktuell etwa 700 Apothekerinnen und Apotheker für die Covid-19-Impfung geschult und knapp 140 Apotheken bieten diese bereits an (zu finden über die »Apothekensuche« auf der BLAK-Homepage sowie über den »Apothekenmanager« des Verbändeportals). Er gehe davon aus, dass die Zahl auf 400 bis 500 steigen werde, sagte Benkert gegenüber der PZ. Aber dafür müssten die Kollegen geeignete Räumlichkeiten und genügend Personal haben, um die zusätzliche Leistung zu schultern – beides sei häufig ein Hemmschuh.

In der Feilitzsch-Apotheke an der Münchner Freiheit sind derzeit vier Apotheker geschult für die Covid-19-Impfung, sagte Laves gegenüber der PZ. Er sieht das Impfangebot als »Mehrwert für die Patienten und für den Impffortschritt«. Aktuell lägen zehn bis 15 Anfragen für die Impfung in seiner Apotheke vor. »Wir beraten täglich viele Kundinnen und Kunden – auch zum Thema Impfen. Dass wir nun die Schutzimpfung gegen Covid-19 selbst anbieten können, ist ein wertvolles und weiteres niederschwelliges Angebot durch die Apotheke vor Ort.« 

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