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BAK-Symposium

Beim Impfen ist noch »Luft nach oben«

Apotheken bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu Impfungen. Dadurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Impfquoten. Derzeit impfen aber noch zu wenige Apotheker. Darüber waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Symposiums der Bundesapothekerkammer (BAK) am heutigen Dienstag einig.
Anne Orth
21.03.2023  18:00 Uhr

Während Impfungen in Apotheken in vielen anderen Ländern längst Alltag sind, hinkt Deutschland bei diesem Thema hinterher. Seit Juni 2020 dürfen Apothekerinnen und Apotheker hierzulande in Modellvorhaben gegen Grippe impfen, seit Anfang 2020 sind auch Impfungen gegen Covid-19 bundesweit möglich. Seit Oktober 2022 gehören Grippeschutzimpfungen in Apotheken zur Regelversorgung, ab 8. April dieses Jahres auch Impfungen gegen Covid-19.

Impf-Erfahrungen der Apothekerinnen und Apotheker

Über die Ausgestaltung der Covid-19-Impfungen in Apotheken verhandeln derzeit noch die Deutsche Apothekerkammer (DAV) und der GKV-Spitzenverband. Doch welche Erfahrungen haben Apothekerinnen und Apotheker mit dem Impfen gemacht? Was motiviert sie und mit welchen Hindernissen haben sie zu kämpfen? Ist es denkbar, dass Apotheker Patienten noch gegen weitere Infektionskrankheiten immunisieren? Darüber diskutierten Vertreter aus der Politik, Apotheker- und Ärzteschaft beim BAK-Symposium »Impfungen in Apotheken« am heutigen Dienstag.

Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (SPD) und approbierte Ärztin, machte deutlich, dass es ihr persönlich ein großes Anliegen ist, die Impfquoten zu erhöhen. Diese seien auch bei empfohlenen Schutzimpfungen noch viel zu niedrig. »Apotheken können hier einen wichtigen Beitrag leisten, da sie einen niedrigschwelligen Zugang zu Impfungen bieten«, betonte Dittmar. Aus diesem Grund habe sie sich dafür eingesetzt, dass Impfungen gegen Influenza und Covid-19 auch in Apotheken möglich seien. Sie machte deutlich, dass es sich um ein zusätzliches Angebot handele, das wegen der Öffnungszeiten der Offizinen besonders für Berufstätige gut geeignet sei.

Derzeit immunisieren aber erst wenige der rund 13.200 geschulten Apothekerinnen und Apotheker gegen Influenza und Covid-19. Etwa 1174 Apotheken bieten Grippeschutzimpfungen an, etwa 1572 immunisieren gegen Covid-19, informierte Christiane Eckert-Lill. »Da ist noch Luft nach oben«, resümierte die Geschäftsführerin Pharmazie bei der ABDA. Diese Ansicht äußerte auch BAK-Präsident Thomas Benkert.

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