BPhD setzt aufs Impfen in Apotheken |
Nicht nur Ärzte können impfen, sondern auch die Apotheker. Davon sind die Pharmaziestudierenden in Deutschland überzeugt. / Foto: Shutterstock/LightField Studios
Die Pharmaziestudierenden in Deutschland setzen auf die Impfmöglichkeit in Apotheken. In einem Positionspapier begrüßt ihr Bundesverband (BPhD) ausdrücklich die im Masernschutzgesetz vorgesehene Möglichkeit für Apotheken, in Modellversuchen das Impfen zu erproben. Besagtes Gesetz sieht vor, dass Apotheken künftig im Rahmen vom Projekten Erwachsene gegen Grippe impfen dürfen. Die Regelungen greifen zum 1. März 2020. Derzeit erarbeitet die Bundesapothekerkammer (BAK) entsprechende Leitlinien zum Thema.
Der BPhD fokussiert in seinem Positionspapier aber nicht nur auf die Grippeimpfung oder die mit dem Gesetz ebenfalls geregelte Masernimpfpflicht für Kinder und Jugendliche. Sondern er betont die Wichtigkeit einer grundsätzlichen Erhöhung der Durchimpfungsquote bei allen gängigen Impfungen. Eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent sollte nicht nur bei Masern, sondern für alle durch die Ständige Impfkommission (STIKO) als empfehlenswert eingestuften Impfungen angestrebt werden, so die Forderung. Um dies zu erreichen, setzen die Studenten ausdrücklich auf Aufklärung statt auf Zwang. Zudem gelte es, Impfprozesse für Patienten zu erleichtern. Hier komme den Apotheken eine entscheidende Rolle zu.
»Apotheker haben das nötige Grundlagenwissen, um die physiologische Wirkungsweise von Impfungen zu verstehen und den Patienten erklären zu können«, heißt es in dem Papier. Zudem bestehe in Apotheken eine höhere Personenfrequenz als in Arztpraxen. Apotheker könnten aktiv auf eine breite Masse der Bevölkerung zugehen, sie für das Impfen sensibilisieren und Impfungen direkt in der Apotheke durchführen. Dies könne Hausarztpraxen effizient entlasten und zugleich Patienten lange Wartezeiten für einzelne Impfungen in Arztpraxen ersparen. Zudem erhöhe dies die Akzeptanz für Impfungen und stärke ein Bewusstsein für deren Relevanz.