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Tuberkulose

Blick in die Pipeline

Die Tuberkulose gehört auch 2023 noch zu den tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach vielen Jahren mit wenig Fortschritt befinden sich neue vielversprechende Arzneimittel und Impfstoffe in der klinischen Entwicklung, wozu die Identifizierung des Mykobakterium-Genoms entscheidend beigetragen hat.
Bettina Wick-Urban
16.07.2023  08:00 Uhr

Derzeit langwierige Standardtherapie

Die Tuberkulose wird immer mit einer Kombination von Medikamenten therapiert, die auf eine synergistische Wirksamkeit und die Vermeidung von Resistenzen hinzielt (3). Derzeitige Standardtherapie bei therapiesensiblen Erregern (drug-sensitive tuberculosis, kurz: DS-TB) ist die Kombination aus Isoniazid (INH), Rifampicin (RMP), Pyrazinamid (PZA) und Ethambutol (EMB) über sechs Monate (HRZE).

Liegt eine Resistenz vor (drug-resistant tuberculosis, kurz: DR-TB), wird die Therapie je nach Art und Ausprägung angepasst mit einer verlängerten Behandlungsdauer von bis zu 18 Monaten. Derzeit empfiehlt die WHO

  • bei Resistenz gegen RMP und INH (multidrug-resistant tuberculosis, kurz: MDR-TB) eine Kombination von Bedaquilin, Linezolid, Moxifloxacin oder Levofloxacin, Clofazimin, Cycloserin oder Terizidon (4) und
  • bei zusätzlicher Resistenz gegen Fluorchinolone (extensively drug-resistant tuberculosis, XDR-TB) eine Kombination von Bedaquilin, Pretomanid und Linezolid (BPaL) (4, 5).

In Deutschland liegt circa bei jedem zehnten TB-Patienten eine Resistenz gegenüber mindestens einem Medikament der Standardtherapie vor und bei 2,8 Prozent eine Multiresistenz (2). Circa 2 bis 10 Prozent der Erkrankten sprechen nicht auf die Behandlung an beziehungsweise erleiden einen Rückfall, das heißt, es werden wieder TB-Erreger im Sputum gefunden.

Ziele neuer Therapien

Neue Therapieoptionen sind dringend notwendig. Bedingt durch die lange Behandlungsdauer sowie die häufigen und teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen und Interaktionen der derzeitigen Standardmedikamente ist die Compliance oft schlecht. Ebenso sind zusätzliche Alternativen zur Behandlung therapieresistenter TB nötig, wie die Resistenzzahlen zeigen.

Im Fokus der Arzneimittelentwicklung stehen derzeit drei Ziele (6): Neben der Weiterentwicklung von bereits eingesetzten Arzneistoffen – mit der Absicht, die Wirksamkeit zu verstärken und die Verträglichkeit zu verbessern – sind das die Entwicklung von neuen Therapiekombinationen, die eine verkürzte Therapie ermöglichen, und von Arzneistoffen mit neuen Angriffszielen.

Die TB-Arzneimittel lassen sich nach ihrem Angriffspunkt in drei große Gruppen einteilen:

  • Arzneimittel, die an der Zellwand der Mykobakterien angreifen,
  • Arzneimittel, die die bakterielle Proteinsynthese hemmen,
  • Arzneimittel, die in den Energiemetabolismus eingreifen.
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