Bis zu 300 Millionen weitere Comirnaty-Dosen für die EU |
Mehr Impfdosen: Biontech und Pfizer haben Nachschub ihres Präparats angekündigt. / Foto: imago images/Fotostand
Der von Biontech und Pfizer gemeinsam vertriebene mRNA-Impfstoff Comirnaty ist in der EU seit Ende 2020 zentral zugelassen. Menschen ab 16 Jahren können den Impfstoff seitdem zur Vorbeugung des Coronavirus bekommen. Obwohl inzwischen zwei weitere Vakzine zugelassen wurden, ist Comirnaty weiterhin der am häufigsten verabreichte Impfstoff in Deutschland. Insgesamt haben in Deutschland bislang rund 2,9 Millionen Menschen eine Erstimpfung mit einem der drei Impfstoffe erhalten, rund 1,5 Millionen Personen wurden bereits zum zweiten Mal geimpft.
Im Bundesgesundheitsministerium laufen derzeit die Vorbereitungen und Planungen zu den ersten Impfungen im ambulanten Sektor. Bislang eignet sich allerdings nur der Impfstoff von Astra-Zeneca zur Verabreichung in Arztpraxen – schließlich muss dieser Impfstoff im Gegensatz zum mRNA-Produkt von Biontech/Pfizer nur zwischen 2 und 8 Grad gelagert werden. Trotzdem haben sich die Europäische Kommission und die beiden Pharmakonzerne Biontech/Pfizer nun auf eine Lieferungsausweitung bei Comirnaty verständigt.
Konkret haben die Konzerne zugesichert, bis Ende des Jahres 200 Millionen weitere Dosen an die EU auszuliefern. Zusätzlich dazu haben die EU-Staaten die Möglichkeit, weitere 100 Millionen Dosen zu bestellen. Von den 200 Millionen zusätzlich zugesicherten Dosen sollen alleine im zweiten Quartal schon 75 Millionen an die EU ausgeliefert werden. In ihrem ersten Vertrag hatten die EU-Kommission und Biontech/Pfizer eine Lieferung von 300 Millionen Dosen vereinbart. Insgesamt können bis Jahresende also bis zu 600 Millionen Dosen an die 27 EU-Mitglieder ausgeliefert werden. Laut Mitteilung wollen die beiden Konzerne alleine in diesem Jahr insgesamt zwei Milliarden Comirnaty-Dosen herstellen und weltweit in Verkehr bringen.
Zu Jahresbeginn standen die beiden Hersteller kurzzeitig in der Kritik, weil sie größere Umbauten an ihrem Impfstoff-Werk in Belgien und damit verbundene Lieferverzögerungen ankündigten. Inzwischen produzieren Biontech/Pfizer allerdings auch im hessischen Marburg.
Albert Bourla, Chairman und Chief Executive Officer von Pfizer, sagte zur gesteigerten Produktion: »Es ist uns bewusst, dass deutlich mehr Menschen geimpft werden müssen, um das Virus in Europa zu bezwingen und die globale Pandemie in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten unermüdlich daran, die Impfkampagnen in Europa und weltweit durch die Erweiterung unserer Produktionskapazitäten zu unterstützen. Mit der neuen Vereinbarung mit der Europäischen Kommission sollten wir jetzt genug Impfstoffdosen liefern können, um mindestens 250 Millionen Europäer vor Ende des Jahres zu impfen.«
Professor Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech, fügte hinzu: »Ein breiter Zugang zu gut verträglichen und wirksamen Impfstoffen ist notwendig, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen. Wir haben deshalb weitere Maßnahmen ergriffen, um unsere Produktionskapazitäten auf zwei Milliarden Impfstoffdosen in 2021 zu erweitern. Unsere Produktionsstätte in Marburg wird noch diesem Monat die Produktion aufnehmen. Außerdem haben wir unser Netzwerk mit weiteren Partnern verstärkt. Wir analysieren weiterhin gemeinsam mit Regierungen, Behörden und Partnern auf allen Ebenen, wie wir einen noch höheren zukünftigen Bedarf an unseren Impfstoffen decken können.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.