Berliner Grüne wollen Coronavirus-Impfungen in Apotheken |
Apotheken sind in allen Berliner Kiezen schnell zu erreichen. Die Grünen wollen den niedrigschwelligen Zugang für die Impfungen gegen das Coronavirus nutzen. / Foto: Imago images/Emmanuele Contini
Seit Kurzem wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Nicht überall gingen die Impfzentren problemlos in Betrieb, auch in Berlin hatten sie zunächst einen etwas holprigen Start. Inzwischen haben immerhin drei der sechs Berliner Zentren ihre Arbeit aufgenommen. Neben der Vakzine von Biontech und Pfizer kommt dort seit Kurzem auch der Wirkstoff des US-Herstellers Moderna zum Einsatz.
In den kommenden Wochen dürften sich die Prozesse vor Ort weiter einspielen. Derzeit gehen immer mehr Einladungen heraus, mit denen zunächst Ältere und Chroniker Zugang zur Impfung erhalten. Mittelfristig sollen sich dann auch alle anderen Impfwilligen immunisieren lassen können. In Berlin wollen die Grünen die Impfstrategie in dieser Phase neu ausrichten. So sollen Impfungen dann nicht mehr nur in den Zentren und schließlich beim Hausarzt möglich sein, sondern auch in den Apotheken der Hauptstadt.
»Wir wollen in die Fläche gehen und einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zur Impfung ermöglichen«, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Berliner Grünen, Catherina Pieroth im Gespräch mit der PZ. Eine Impfung in der Apotheke könne »ein tolles Angebot in allen Berliner Kiezen werden«. Vor allem mobil eingeschränkte Personen und Menschen mit Behinderung könnten davon profitieren. Zunächst allerdings wird das noch nicht möglich sein. So sind die bislang verfügbaren Vakzine anspruchsvoll in der Handhabung und müssen mitunter stark gekühlt werden. Zudem erfolgen die Impfungen derzeit nach einem festen Schema und über die Vergabe von Terminen gebündelt ausschließlich in den Impfzentren sowie über die mobilen Impfteams.
Im Laufe der kommenden Monate wird sich das allerdings ändern. »Wir wollen Apotheken einbinden, sobald Impfstoffe auf dem Markt sind, die einen solchen Schritt erlauben«, so Pieroth. In Deutschland impfen Apotheker derzeit im Rahmen verschiedener Modellprojekte ausschließlich gegen die Grippe. Die Pilotprojekte stützen sich dabei auf das Masernschutzgesetz, das solche Vorstöße ausdrücklich erlaubt. Für reguläre und flächendeckende Impfungen in der Apotheke fehlt jedoch bislang der rechtliche Rahmen.
Seit 2002 sind Coronaviren auch Nicht-Fachleuten bekannt. Vertreter dieser Virusfamilie lösten damals eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.