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Häufige Kinderkrankheiten
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Belastung im Familienalltag

Ist der Nachwuchs erkrankt, ist meistens die gesamte Familie involviert. Neben der Sorge um den Patienten gilt es Job, Alltag und Geschwisterkinder zu managen. Erste Anlaufstelle bei »Kita-Krankheiten« ist häufig die Apotheke. Viele Infekte lassen sich im Rahmen der Selbstmedikation behandeln.
AutorKontaktCarolin Kühnast
Datum 17.12.2025  18:00 Uhr

Gastroenteritis mit Durchfall und Erbrechen

Zu den häufigen Kinderkrankheiten zählen auch Magen-Darm-Infekte mit Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Fieber, Bauchschmerzen oder -krämpfen. Auslöser sind meist Rota-, Noro- oder Adenoviren, seltener bakterielle Erreger wie enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Problematisch ist vor allem die Gefahr einer Dehydration, die bei kleinen Kindern schnell eintreten kann. Die Autoren der S2k-Leitlinie »Gastrointestinale Infektionen« betonen daher, wie wichtig eine ausreichend hohe Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr ist.

Empfohlen werden standardisierte orale Rehydratationslösungen, die als gebrauchsfertiges Elektrolytpulver zur Zubereitung einer Lösung an die Eltern abgegeben werden können. Die Dosierung richtet sich nach dem Alter des Kindes; viele Produkte sind bereits für Säuglinge geeignet. Hingegen werden Antiemetika wie Dimenhydrinat bei Kindern mit einer einfachen akuten Gastroenteritis aufgrund potenzieller Nebenwirkungen bei Überdosierung nicht empfohlen.

Bei Blut im Stuhl, wässrigem Durchfall, wiederholt trockenen Windeln beziehungsweise kaum Urinabsatz, geringer Trinkmenge, Schmerzen, Fieber oder schlechtem Allgemeinzustand sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Schleimig-blutige Durchfälle weisen auf eine bakterielle Infektion hin, die nach Erregerdiagnostik und in Ausnahmefällen mit einem Antibiotikum, meist mit Azithromycin, behandelt wird.

Juckreiz, Ausschlag und Rötungen

Häufig sind auch Hauterkrankungen, darunter virale wie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Ringelröteln, Drei-Tage-Fieber und selten Windpocken sowie bakterielle wie Scharlach und Borkenflechte. Die Hautveränderungen unterscheiden sich in der Lokalisation und im Erscheinungsbild, haben aber gemeinsam einen Ausschlag mit Pusteln, Rötungen und Juckreiz. Bläschen im und am Mund führen häufig zu Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden.

Bei viralen Ursachen wird in der Regel symptomatisch behandelt. Eingesetzt werden juckreizlindernde Cremes oder Lotionen mit Zink und Polidocanol. Im Mundbereich helfen antiphlogistische und lokalanästhesierende Wirkstoffe wie Salbei- und Kamillenextrakt sowie Lidocain.

Bei Verdacht auf Scharlach sollte sofort eine kinderärztliche Praxis aufgesucht werden. Die Infektion wird systemisch mit Antibiotika behandelt, um Komplikationen zu vermeiden und das Ansteckungsrisiko einzudämmen. Eingesetzt werden Penicillin und alternativ bestimmte Cephalosporine, Clarithromycin oder Clindamycin. Borkenflechte wird laut Robert-Koch-Institut (RKI) hingegen mit desinfizierenden und antibiotischen Topika wie Povidon-Jod und Fusidinsäure behandelt. Nur in seltenen Fällen kommen systemische Antibiotika zum Einsatz.

Juckreiz und Rötungen im Bereich der Augen können auf eine Konjunktivitis hindeuten. Leichte Infektionen werden mit kühlenden Auflagen und befeuchtenden Augentropfen behandelt. Bei einer komplizierten bakteriellen Infektion der Bindehaut kommen nach kinderärztlicher Verordnung auch antibiotische Tropfen oder Salben mit Fluorchinolonen wie Ofloxacin und Ciprofloxacin oder Aminoglykosiden wie Gentamicin zum Einsatz.

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