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Kassen rechnen mit Beitragssteigerung

11.12.2007  17:34 Uhr

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Kassen rechnen mit Beitragssteigerung

Von Daniel Rücker

 

Die meisten Krankenkassenfunktionäre erwarten vom Gesundheitsfonds nichts Gutes. Das gilt auch für die Entwicklung der Beitragssätze.

 

Haben die Kassen-Chefs Recht, wird es auch in Zukunft keine Beitragssatzstabilität geben. Nach einer Untersuchung von PricewaterhouseCoopers (PWC) rechnen von 77 befragten Kassenvorständen 85 Prozent mit weiter steigenden Beiträgen. Mit dem Start des Gesundheitsfonds am 1. Januar 2009 werden alle Krankenkassen denselben Beitragsatz von ihren Versicherten erheben. Etwa jeder siebte Befragte geht sogar von einem starken Beitragsanstieg aus. Dagegen glaubten nur vier Befragte an Beitragssenkungen. Die Höhe des Fondsbeitrags wird das Bundesgesundheitsministerin festlegen. Das Ministerium hält die Sorge um deutliche Beitragserhöhungen für unbegründet.

 

Zu den Pessimisten unter den Kassen-Chefs zählt Barmer-Vorstands-Vorsitzender Johannes Vöcking. Dieser rechnet mit einem Fondsbeitrag von 15,5 Prozent. Diese Zahl hält auch TK-Vorstand Norbert Klusen für realistisch. Derzeit liegt der durchschnittliche Beitragssatz bei 14,8 Prozent. Zudem glaubt Vöcking, dass die meisten Krankenkassen damit nicht auskommen und eine Zusatzprämie erheben müssen.

 

Die von PWC Befragten erwarten zudem einen deutlich schärferen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen und den privaten Krankenversicherungen. Immerhin 83 Prozent der Befragten geben auch an, dass sie diesen schärferen Wettbewerb befürworten. Mehr Marktwirtschaft wünschen sich die Funktionäre vor allem in der Arzneimittelversorgung (82 Prozent). Auf den Wettbewerb wollen die Kassen mit Fusionen reagieren. Rund 40 Prozent der Befragten planen für die Zukunft eine Fusion. Noch mehr, nämlich 60 Prozent, haben sie schon hinter sich.

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