Mehr Umsatz, weniger Gewinn |
02.11.2010 17:37 Uhr |
Von Martina Janning / Die Hersteller von Medizintechnik beurteilen die wirtschaftliche Entwicklung in der Branche als gut: Über 80 Prozent der Unternehmen rechnen in diesem Jahr mit einem besseren Umsatz als 2009, ergab eine Umfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), an der sich 139 der 239 Mitgliedsunternehmen beteiligten.
»Das Umsatzwachstum liegt gegenüber dem Krisenjahr 2009 bei rund 5,5 Prozent«, berichtete BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt bei der Vorstellung der sogenannten Herbstumfrage am Dienstag in Berlin. Im Jahr 2009 waren es 3 Prozent gegen über dem Vorjahr gewesen.
Medizintechnikfirmen produzieren eine Vielzahl von Produkten, auch Insulinspritzen.
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Der Gewinn fällt laut Umfrage jedoch weniger positiv aus. Stark gestiegene Rohstoffpreise und hohe Außenstände schmälerten ihn, sagte Schmitt. Die Preise für Zellstoffe, Baumwolle und Granulate lägen ungefähr 30 Prozent höher als im Vorjahr. Zudem setzten nicht bezahlte Rechnungen die Unternehmen unter Druck. In manchen europäischen Mitgliedsstaaten, wie Griechenland, und einigen ehemaligen Ostblockstaaten würden Rechnungen erst nach ein bis zwei Jahren bezahlt.
Dieses Problem zeige sich auch im Inland, sagte Schmitt. »Aber insgesamt ist die Zahlungsmoral in Deutschland vorbildlich.« Auch sonst stellen die Hersteller dem Standort Deutschland ein gutes Zeugnis aus. Auf das Jahr 2011 blicken die befragten Unternehmen vorsichtig optimistisch.48 Prozent erwarten ein besseres Gewinnergebnis als in diesem Jahr. 17 Prozent rechnen mit einen rückläufigen Gewinn.
Die Hälfte der Firmen hat laut Umfrage in diesem Jahr neue Arbeitsplätze geschaffen. Derzeit arbeiten in Deutschland über 170 000 Menschen in der Medizintechnologie. 96 Prozent der Unternehmen haben offene Stellen. /