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Celesio

Konzern legt Halbjahresbilanz vor

17.08.2010  15:51 Uhr

Von Stephanie Schersch / Celesio konnte im ersten Halbjahr 2010 beim Umsatz und dem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) zulegen. Unterm Strich liegt der Gewinn jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert. Celesio-Chef Fritz Oesterle formuliert trotzdem große Ziele für sein Unternehmen.

Das gute Geschäft im Pharmagroßhandel ließ den Konzernumsatz um fast 11 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro klettern. Das Ebitda verbessert sich um rund 10 Prozent auf 324,5 Millionen Euro, teilte Celesio mit. Anders sieht es hingegen beim Jahresüberschuss aus. Der Gewinn brach mit rund 99 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreswert (circa 124 Millionen Euro) um mehr als 20 Prozent ein.

Als Grund nannte der Konzern Sondereffekte aus der Mehrheitsübernahme des Pharmagroßhändlers Panpharma. Im zweiten Quartal seien unter anderem Dividendezahlungen an die ehemaligen Eigner des brasilianischen Unternehmens angefallen, sagte der Vorstandsvorsitzende Oesterle. Die Stuttgarter hatten Panoharma im vergangenen Jahr gekauft.

 

Die Zahl der von DocMorris betriebenen Präsenzapotheken ist mit 2311 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt (2326) weitgehend unverändert geblieben. Im ersten Halbjahr 2010 eröffnete Celesio 22 Apotheken, 19 davon allein in Schweden. Dort wurde im vergangenen Jahr das Fremdbesitzverbot für Apotheken aufgehoben. In Deutschland hat Celesio aktuell 154 Franchisepartner.

 

Oesterle warf einen positiven Blick in die Zukunft seines Unternehmens. »Wir werden uns durch die im Juni 2010 vereinbarte Partnerschaft mit Phoenix im niederländischen Markt optimal positionieren. Und wir haben die Internationalisierung von DocMorris vo­rangetrieben«, so Oesterle. In den kommenden Jahren wolle man DocMorris zur führenden Apothekenmarke Europas machen. Zudem eröffne das Joint Venture mit der US-amerikanischen Medco Health Solutions große Wachstumschancen für Celesio.

 

Oesterle legte auch ein konkretes Jahresziel vor. Bis zu 690 Millionen Euro will Europas größter Pharmahändler im Gesamtjahr 2010 erwirtschaften. Damit sei man auf einem guten Weg, die operativen Unternehmenserwartungen von mehr als einer Milliarde Euro bis zum Jahr 2015 zu erreichen, sagte er. Im vergangenen Jahr hatte der Wert bei knapp 628 Millionen Euro gelegen.

 

Zusätzliche Einnahmen winken Celesio aus dem Verkauf seiner Anteile am Pharmahändler Andreae-Noris-Zahn AG (Anzag). Die Beteiligung habe keine strategische Bedeutung mehr, sagte Oesterle. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, werde man die Anteile veräußern. Derzeit hält das Stuttgarter Unternehmen 12,5 Prozent an dem Großhändler mit Sitz in Frankfurt am Main. Aus kartellrechtlichen Gründen hätte Celesio diese Beteiligung vermutlich ohnehin nicht maßgeblich aufstocken können. Anteilseigner der Anzag sind neben Celesio der britische Pharmahändler Alliance Boots sowie die deutschen Wettbewerber Sanacorp, Noweda und die zur Merckle-Gruppe gehörende Phoenix GmbH. / 

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