Pharmazeutische Zeitung online
Interview

Myomentfernung ohne Operation

03.07.2012  10:29 Uhr

Von Marion Hofmann-Aßmus / Seit 2008 werden Frauen mit Myomen am FUS-Center des Amperklinikums Dachau mit fokussiertem Ultraschall (MRgFUS) behandelt. Der Chefarzt der Radiologie, Dr. Matthias Matzko, berichtet über seine Erfahrungen mit der Methode.

PZ: Worin liegt der Vorteil des fokussierten Ultraschalls?

 

Matzko: Zunächst ist das Verfahren selbst relativ schmerzarm. Auch im Anschluss haben die Frauen so gut wie keine Schmerzen. Im Gegensatz zur Operation erfolgt kein Eingriff. Es bleibt keine Narbe an der Gebärmutter, die bei einer späteren Schwangerschaft Probleme machen könnte. Allerdings gibt es keine Daten, ob MRgFUS zur Fertilitätserhaltung besser ist als die Operation. An unserer Klinik wissen wir von 15 Frauen, dass sie nach der Behandlung mit MRgFUS schwanger wurden.

 

PZ: Können Sie ein Myom mit Ultraschall komplett einschmelzen?

Matzko: Es ist wichtig, möglichst viel von einem Myom abzutöten. Je mehr davon übrig bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Myome wieder wachsen. Mit der ersten Gerätegeneration konnten wir durchschnittlich 60 Prozent eines Myoms zerstören, mit dem neuen Gerät, das wir seit Ende 2010 benutzen, sind es 86 Prozent. Das bedeutet, dass die Frauen weniger Rückfälle erleiden als nach einer operativen Myomentfernung. Statt der durchschnittlich 10 Prozent Rückfallrate sehen wir nur noch geschätzte 5 Prozent. Auch der Anteil der Frauen, die eine Nachbehandlung benötigen, ist drastisch gesunken.

 

PZ: Welche Myome sind für die Behandlung geeignet?

 

Matzko: Myome, die innerhalb der Gebärmutterwand liegen, eignen sich besonders gut für die Behandlung mit fokussiertem Ultraschall. Gestielte oder außen liegende Myome sind eher prädestiniert für eine Operation. Insgesamt können wir etwa 45 Prozent aller Frauen, die zu uns kommen, mit fokussiertem Ultraschall behandeln. /

Mehr von Avoxa